Hardside – The Madness (2015, Beatdown Hardwear)

hardside-the-madnessStarten wir mit einer Kombinationsübung für Fortgeschrittene: Wer HARDSIDE heißt, zeigt sich bevorzugt von seiner harten Seite. So, jetzt wo das gesagt ist, können wir uns „The Madness“ zuwenden, dem zweiten Langspieler der Band aus San Antonio. Bei denen werden die Riffs so tief geschmettert wie die bellenden Shouts. Eine andere Seite als die im Namen zur Schau getragene wird es demnach nicht geben. Aber auf verschiedentlich gearteten Wegen wären sie vermutlich nicht bei BDHW gelandet, die ihrem Raster mit den Texanern ein weiteres dickes Brett zuführen. Wenn auch kein sonderlich originelles.

Denn zwingend neu ist die über 10 Tracks (in sportlichen 28 Minuten) vorgeführte Mischung aus Hardcore und Metal nicht. Wenn klare Vocals zum Einsatz kommen (u.a. bei „Broken Faith“ und „Unloved“), scheinen in betonter Deutlichkeit BIOHAZARD durch. Daneben darf man sich auch mal an RINGWORM erinnert fühlen. Nur gehen HARDSIDE streckenweise noch eine Spur düsterer – und insgesamt auch schleppender – zu Werke. Im Gegenzug führen sie ihren angestrebt unbequemen Brechern durch melodische Metal-Parts aber auf Abwechslung pochende Farbtupfer zu. Nur kann auch das nicht verhindern, dass „The Madness“ grundlegend etwas stumpf wirkt.

Trotzdem bleibt die Platte vielseitig genug, um den Hörer bei der Stange zu halten. Und beim rhythmisch wandlungsfreudigen „Resurgence“ dürfen auch mal die Augenbrauen erhoben werden. Ansonsten wird viel gestampft und gebollert, der Alternative gestreift („Unknown“) und ein erkennbarer roter Faden weitgehend ausgespart. Viel hängen bleibt da schlussendlich nicht. Was HARDSIDE hier auffahren, ist ein reduziertes Potpourri verschiedener Spielarten. Das wird, wie auch der Schluss des finalen „Timebomb“ offenbart, bisweilen zwar mit Geschick variiert, nur stellt sich zwischen den wirklich packenden Momenten einfach zu viel Leerlauf ein. Der Wahnsinn ist das nur bedingt.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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