Hard Rain (USA/GB/DK/F/D 1998)

hardrainScheiß Regen! Seit der Staudamm die Wassermassen nicht mehr halten kann, herrscht in der provinziellen Kleinstadt Land unter. Der Sheriff (Randy Quaid, „Independence Day“) sorgt für die Evakuierung der Bewohner, der auswärtige Geldtransporteur Tom (Christian Slater, „Broken Arrow“) für die Räumung der örtlichen Bankressourcen. Das ruft findige Ganoven auf den Plan, die den Panzerwagen unter Führung von Jim (Morgan Freeman, „Die Verurteilten“) überfallen. Als dabei Toms Partner erschossen wird, flüchtet der mit dem Geld in die steigende Flut und muss sich fortan dem Zugriff der bewaffneten Verfolger entziehen.

Niemand erwartet Originalität von amerikanischen Actionfilmen. Sie sollen unterhalten, nach Möglichkeit nicht allzu plump von einem klischeebefüllten Fettnapf in den nächsten tapsen und den Mangel an Intelligenz durch Schmiss und Tempo wett machen. Das ist der Stoff, aus dem die Kurzweil gestrickt ist. Mikael Salomon, der vor seiner Berufung zum Regisseur erfolgreich als Kameramann („The Abyss“, „Backdraft“) arbeitete, beherzigt diese Logik. Sein „Hard Rain“ ist eine muntere Mischung aus Katastrophen- und Action-Thriller, geschmückt mit turbulentem Badespaß für namhafte Akteure.

Natürlich sind die Figuren nur austauschbare Abziehbilder. Wenn auch auf Normalmaß gestutzt. So entpuppen sich die Gangster als kleine Fische auf der Jagd nach dem schnellen Geld. Das passt, denn wirklich abnehmen will man Morgan Freeman den skrupellosen Schwerverbrecher nicht. Demnach ist es an einem aus der Bibel rezitierenden Schwarzen, einem bebrillten Lehrer und einem forschen Jüngling, sich mit Anführer Jim auf die Suche nach dem verschwundenen Vermögen machen. Da hat aber auch der Sheriff noch ein Wörtchen mitzureden, wollen er und seine Gehilfen doch selbst in den Besitz der Beute kommen.

Es kommt also, wie es kommen muss: Während Tom, einzig unterstützt von Restaurateurin Karen (Minnie Driver, „Grosse Point Blank“), nach einem Fluchtweg sucht, gibt der Staudamm allmählich nach. Bald steht allen Beteiligten das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Trotz der erhöhten Vorhersehbarkeit verfügt „Hard Rain“ über eine beständige Atmosphäre. Kaum eine Szene spielt außerhalb des Wassers, was den bisweilen trockenen Humor nur umso willkommener macht. Schwer unterhaltsam, gut gemacht und mit zunehmender Zuspitzung der Ereignisse immer bleihaltiger – ein zwar feuchter, davon abgesehen aber nicht wässriger Actionfilm.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

scroll to top