Guano Apes – Offline (2014, Sevenone Music)

guano-apes-offlineAls sich die GUANO APES 2009 für verschiedene Festivalauftritte wieder zusammenfanden, war die Freude unter Deutschlands Alternative-Freunden groß. Denn die Göttinger Crossover-Fraktion um Frontfrau Sandra Nasić hatte ab den späten Neunzigern für reichlich Furore im heimischen Rockzirkus gesorgt und mit der ersten Hitsingle „Open Your Eyes“ gleich einen zeitlosen Klassiker geschaffen. Erfolgreich blieb der Vierer auch nach der Reunion. Allerdings zeigte bereits das 2011 veröffentlichte vierte Album „Bel Air“, dass sich die Band von der ursprünglichen Stilrichtung abgewandt hatte. Ihre Musik wirkte weichgespülter, konventioneller und poppiger. Für die vordere Charts-Platzierung reichte es trotzdem.

Mit „Offline“ folgt nun der nächste Streich. Dass der den Vorgänger in Sachen Glätte noch übertrumpfen würde, schien absehbar. Überraschend ist der Mangel an Ecken und Kanten demnach nicht. Mehr als atmosphärisch lockere Solidität ist darüber aber nicht zu holen. Der Opener „Like Somebody“ legt zwar den munter Bass-lastigen Grundstein, was folgt ist jedoch weitgehend eingängiges Einerlei zwischen den Stühlen von Rock und Pop. Beim weichgespülten „It’s Not Over“ und „Fake“ werden Synthies bemüht. Abwechslung bleibt trotzdem rar gesät. Wo ist die Power geblieben, wo der experimentelle Vorwärtsdrang? Beim semi-gerappten „Jiggle“ blitzt die alte Triebkraft kurzzeitig auf. Nur bleibt schlussendlich einfach zu wenig haften. Mehr als die kommerziell kalkulierte Verwaltung ihres kreativen Erbes bieten die GUANO APES damit bedauerlicherweise nicht.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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