Ghost Shark (USA 2013)

ghostsharkWas tun, wenn der filmische Ideenfundus restlos erschöpft ist und selbst die Eingebung fehlt, welchen Klassiker man noch mit einem Remake strafen könnte? Na klar, man panscht Motive und Muster zusammen, die augenscheinlich nicht zusammenpassen. Dabei kommt grotesker Trash wie „Ghost Shark“ heraus, der Mystery- und Tier-Horror kombiniert und dem Titel entsprechend einen Geisterhai auf Beutefang schickt. Das ist so doof wie es sich anhört, beschert der qualitätsresistenten Schund-Klientel aber Stoff für den nächsten Heimkinoabend in bierseliger Runde. Nur kann es auf Dauer einfach nicht gesund sein, wenn man von tief gestapelten Filmwerken kontinuierlich zum Alkoholkonsum getrieben wird.

Der von G.E. Furst („Swamp Shark“) für den Syfy Channel gefertigte Streifen beginnt mit White Trash-Wettbewerbsfischern, die sich von einem weißen Hai gestört fühlen und diesem mit Pistole und Handgranate zu Leibe rücken. Das sterbende Tier zieht sich in eine magische Grotte an der Küste zurück, um Augenblicke später als lichtdurchlässige Erscheinung wiederzukehren und Rache an den mörderischen Anglern zu nehmen. So weit so… äh gut. Aber mit diesen ersten Opfern des geisterhaften Killerfischs ist es natürlich nicht getan und als sich in der Küstengemeinde Smallport mysteriöse Todesfälle häufen, weiß lediglich der versoffene Leuchtturmwärter Finch (Richard Moll, „Spiders II“) um die übersinnliche Gefahr.

Aber im Mittelpunkt der Handlung steht nicht B-Veteran Moll, sondern die Clique um Ava (Mackenzie Rosman, „Beneath“). Die muss am Strand mit ansehen, wie der Geisterhai auf Opferfang geht. Doch niemand will den Schilderungen der jungen Leute glauben. Nachdem der Hai eine Poolparty aufgemischt hat, begibt sich Ava mit Verehrer Blaise (Dave Davis, „Stolen“) und Bürgermeistersohn Cameron (Jaren Mitchell, „Das Haus der Dämonen 2“) auf Spurensuche. Doch sicher ist man nirgends, taucht der supernaturale Mörderfisch doch bald aus jedem Putzeimer und jeder Badewanne auf. Nach der Konsultation von Finch steht fest, dass nur ein magisches Buch dem Spuk ein Ende setzen kann.

Äußerst praktisch ist, dass sich dieses gleich in der örtlichen Bibliothek findet. Aber wer will sich schon an einer blödsinnigen Geschichte reiben, wenn er einen als Geist umherspukenden Hai haben kann? Entsprechend wird auf der Tageskarte des Trash „Paranormal Sharktivity“ oder auch „Nightmare on Jaws Street“ als Fang des Tages serviert. Mit mehr Blut als Verstand, einigen Längen und furchtbarer deutscher Synchronisation ist die Habenseite des Streifens nur für eingefleischte Schund-Fans adäquates Lockmittel. Der Rest reibt sich an miesen Figuren, Darstellern und Tricks zwischen Solidität und Albernheit. Ein paar Lacher stecken zweifelsfrei in diesem absonderlichen Stilmix. Wenn das in seiner Gesamtheit aber als Parodie gemeint war, so ist es eine verdammt schlechte.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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