Peter Hyams ist ein Allrounder. Als Regisseur, Produzent, Autor und Kameramann hat sich der 67-jährige einen Namen gemacht und das Genrekino mit Filmen wie „Outland“, „Das Relikt“ oder „End of Days“ bereichert. Seine Werke sind klassische Unterhaltungsvehikel und als solche auf oberflächliche Reize ausgelegt, die wenig Raum für charakterliche Tiefenprofile lassen. Der Thriller „Gegen jeden Zweifel“, Hyams zweite Zusammenarbeit mit Hollywoodstar Michael Douglas nach „Ein Richter sieht rot“, ist da keine Ausnahme.
In seiner Nebenrolle als Bezirksstaatsanwalt Mark Hunter lässt Douglas sein Können trotz Routinedarbietung hier und da aufblitzen. Doch der Thriller bleibt zu konstruiert und konventionell, als dass seine Präsenz allein die Mängel der Story überspielen könnte. Die dreht sich um TV-Reporter C.J. Nicholas (blass: Jesse Metcalfe, „Rache ist sexy“), der den aussichtsreichen Gouverneursanwärter Hunter verdächtigt, Beweise zu fälschen und seiner juristischen Karriere so den entscheidenden Schub zu verpassen. In der Öffentlichkeit präsentiert sich der charismatische Rechtsgelehrte als verlängerter Arm des Gesetzes und verkauft jeden Sieg vor Gericht als Triumph der Gerechtigkeit.
Um seine Vermutung zu beweisen, fasst C.J. einen verwegenen Plan: Aus den Polizeiakten eines jüngst geschehenen Mordfalls entnimmt er mit seinem Kollegen Finley (Joel Moore, „Avatar“) relevante Informationen, über die er sich selbst als möglichen Täter ins Spiel bringt. Vor Gericht soll ein Video der Planung und Ausführung entlastende Beweise bringen, sobald Hunter den Prozess durch fingierte Indizien zu seinen Gunsten zu entscheiden versucht. Doch der gerissene Staatsanwalt riecht den Braten und stellt C.J. seinerseits eine Falle, die ihn geradewegs in die Todeszelle bringt.
Mit absurden Wendungen, unfreiwilliger Komik und penetrant auf Spannung getrimmten Szenenfolgen führt Hyams das Remake des Fritz Lang-Klassiker „Jenseits allen Zweifels“ an den Rand der Lächerlichkeit. Als Finley auf dem Weg zum Gericht einen (natürlich durch einen Komplizen Hunters provozierten) Unfalltod stirbt und das beweisende Video vernichtet wird, ist es an C.J.’s neuer Freundin (und Hunters Assistentin) Ella (Amber Tamblyn, „The Ring“), seine Unschuld zu beweisen. Im Kern mag „Gegen jeden Zweifel“ zwar unterhaltsam gestrickt sein, der oberflächlich und ohne jeden Funken Glaubwürdigkeit gestaltete Thriller verschwendet die Reize der Story aber nur allzu fahrlässig. Da kann letztlich auch Oscar-Preisträger Michael Douglas nichts mehr ausrichten.
Wertung: 
(4 / 10)