Gefangene des Universums (USA 1983)

gefangene-des-universumsNoch bevor es mit der Karriere von Weltraumheld Richard Hatch („Kampfstern Galactica“) endgültig bergab ging, spielte er unter Schlock-Meister Terry Marcel („Hawk – Hüter des magischen Schwertes“) in „Gefangene des Universums“. Die zu Unrecht in Vergessenheit geratene Fernsehproduktion lässt dank Hatch wahrhaftig Bauklötze staunen. Denn als schlagfertiger Elektriker Dan trägt er ein von Zauberhand gewebtes Holzfällerhemd auf, das, egal ob im Kampf mit einem fahlen Hünen oder im Zwist mit einer Horde zerlumpter Untoter, aus jeder Widrigkeit knitterfrei hervorgeht. Der reine Wahnwitz!

Im unverwüstlichen Kleidungsstück findet sich denn auch die eigentliche Sensation, nicht in Dr. Hartmanns (Kenneth Hendel, „Snake Dancer“) Dimensions-Transmitter. Durch dies Wunderwerk der Technik geraten er, Dan und Reporterin Carrie (Kay Lenz, „Death Wish 4“), die des Handwerkers Karren auf dem Weg zum Wissenschaftsprimus in einen Unfall verstrickte, in eine archaische Parallelwelt. Dort schwingt John Saxon („Der Mann mit der Todeskralle“) als Despot Kleel das Zepter in unterdrückender Pose und lässt sich vom rasch eingekastelten Hartmann Sprengstoff kredenzen.

Für Dan und seine zickige Begleiterin gilt es in der fremden Urwelt erst einmal allerlei Gefahren zu trotzen. Als Carrie dann auch noch vom schnöden Kleel in seine Feste verschleppt wird, reißen Dan und seinem Karozwirn endgültig die Geduldsfäden. Mit stramm geschnürtem Werkzeug schart er eine Gruppe Verbündeter aus dem Fantasy-Bausatz – ein kleinwüchsiger Dieb, ein mundfauler Hüne, ein grünhäutiger Krieger –, um sich und schreitet forsch voran, der Schreckensherrschaft des Tyrannen Einhalt zu gebieten. Ob der damit einhergehende Umsturzversuch wohl von Erfolg gekrönt ist?

Trash-Verköstiger jaulen vor Freude laut auf, wenn der Grünspan schlicht in die Botanik gehängte Schoten als Munition seiner Donnerbüchse verarbeitet und ein Wasserbiest geschwinden Blattschusses in die nächste Welt befördert. Die offenkundigen Schwächen des munteren Firlefanz treten an allen Ecken und Enden hervor. Da haben Hatch und Hemd schon alle Stricke selbstironischen Gebarens zu verknoten, um nicht vor ersprießlicher Peinlichkeit unter die Räder zu kommen. Sein Draufgängercharme allein aber garantiert ihm bereits den Sieg über den knochentrocken und bar jeder Überzeugungskraft agierenden John Saxon.

Der zum Teil haarsträubend billig umgesetzte Unsinn macht fraglos immensen Spaß. Wenn man sich denn an mangelndem Talent vor wie hinter der Kamera herzhaft zu ergötzen versteht. Ernsthaften Maßgaben hält das schwachbrüstige Science-Fiction-Abenteuer keine Sekunde stand. Aber das muss es auch nicht. Schließlich wird Richard Hatch für eine handvoll Kindgebliebener immer ein verschmitztes Idol bleiben. Nicht nur wegen „Kampfstern Galactica“, sondern auch ob Filmen des Kalibers „Gefangene des Universums“. Dafür danke, Mr. Hatch. Kommen sie bald wieder für eine späte Fortsetzung. Nur das knitterfreie Oberhemd nicht vergessen!

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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