Gangster Squad (USA 2013)

gangster-squadLos Angeles, 1949. Die Stadt der Engel wird von Gangster Mickey Cohen beherrscht. Der ehemalige Boxprofi ist durch Drogenhandel und Prostitution zu Reichtum und Macht gelangt. Um sein eigenes Imperium zu errichten, bricht er mit der Ostküsten-Mafia und räumt Lokalpaten aus dem Weg. So entsteht ein kriminelles Regime, das von korrupten Richtern und Polizisten geschützt wird. Er ist der Fortschritt, die Zukunft gehört ihm. Bis eine Gruppe unbestechlicher Ordnungshüter dem organisierten Verbrechen den Kampf ansagt.

Um dies zu erzählen und den Krieg gegen Cohens Syndikat mit der nötigen Wucht auf die Leinwand zu bringen, fährt Ruben Fleischers („Zombieland“) auf wahren Begebenheiten beruhender Thriller „Gangster Squad“ große Schauspiel-Kaliber auf. Der Mobster wird von Sean Penn („Carlito’s Way“) gespielt, die Front der Widersacher von Josh Brolin („No Country for Old Men“) und Frauenschwarm Ryan Gosling („Drive“) angeführt. Brolin ist der betonköpfige Cop John O’Mara, der trotz schwangerer Gemahlin auf den Schutz der Verbrecher pfeift und diesen rigoros in die Quere kommt.

Polizeichef Parker (Nick Nolte, „Nach eigenen Regeln“) imponiert das so sehr, dass er ihn eine geheime Einheit rekrutieren lässt, die Cohens System jenseits des Gesetzes zerschlagen soll. Das Pathos vom gerechten Krieg wird für die WWII-Veteranen zum Mantra. Uniformen und Polizeimarken werden abgelegt. Stattdessen prägt großes Kaliber die Ausrüstung der Vigilanten, die von Anthony Mackie („Der Plan“), Giovanni Ribisi („Contraband“), Robert Patrick („Copland“) und Michael Peña („End of Watch“) komplettiert werden.

Für Goslings Jerry Wooters erhält die Mission besondere Brisanz, weil er sich auf eine gefährliche Liebschaft mit Cohens Mätresse Grace (bandelte mit Gosling bereits in „Crazy, Stupid, Love“ an: Emma Stone) eingelassen hat, die er um jeden Preis schützen will. Aber nicht allein an Stones Rolle, die erst zum Schluss eine nennenswerte Bedeutung erhält, zeigt sich, das Will Beals auf dem Buch Paul Liebermans basierendes Skript an den Figuren ein bestenfalls untergeordnetes Interesse zeigt. So werden die Möglichkeiten der Besetzung im ständig zelebrierten Kugelhagel fast fahrlässig vergeudet.

Das überzeugende, durch die Digitaloptik ähnlich „Public Enemies“ hyperreal frisierte Zeitlokorit bietet so leider nur den Rahmen für bleihaltiges Sprechpuppentheater, das, da einige Kritiker schon Vergleiche zu „L.A. Confidential“ anstrebten, in Sachen Komplexität und Charaktertiefe zu keiner Zeit die Brillanz des Klassikers erreicht. „Gangster Squad“ bleibt unter dem Strich ein oberflächlicher Action-Thriller, der sein Potenzial trotz solidem Unterhaltungswert sträflich ungenutzt lässt.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top