Freakstars 3000 (D 2004)

freakstars-3000Auch MTV hat mal eine Casting-Show produziert – „Freakstars 3000″. Ähnlich wie bei den Popstars werden auch hier vordergründig Mitglieder für eine neue Band gesucht. Allerdings ist hier doch einiges anders als bei DSDS. Der Jury sitzt Theatermacher Christoph Schlingensief vor, die Band soll Free-Jazz spielen und die Kandidaten können sich nicht nur mit Gesang und Tanz, sondern auch mit kurzen Schauspieleinlagen beweisen. Das wichtigste jedoch: alle gecasteten Kandidaten sind sog. Freaks, d.h. sie haben mehr oder minder schwere geistige und psychische Behinderungen und wohnen teilweise in einem Heim.

Schlingensief geht jedoch sehr feinfühlig mit ihnen um und hält sich selbst angenehm zurück. So können die Freaks zu den eigentlichen Stars der Staffel werden. Natürlich ist diese Show im Kern ein Panoptikum, aber man merkt trotzdem, dass die Freaks großen Spaß an der Sache haben. Kandidat Horst, der zunächst schüchtern ist und beim ersten Casting nicht singen möchte, verwandelt sich im Laufe der Zeit zu einem extrovertierten Demagogen, der jede Gelegenheit nutzt, so richtig auf die Pauke zu hauen.

Mario, extra aus Österreich zum Casting angereist, überrascht durch begnadete Soli an den Drums und als Naturtalent in Sachen Werbung und Trompetenspiel. Brigitte überzeugt als schizophrene Version von Angela Merkel, Helga könnte auch locker als Kunst- oder Englischlehrerin an einer gymnasialen Oberstufe durchgehen und natürlich Werner, der authentisch darstellt wie Elvis jetzt aussähe, wenn er nicht vor 30 Jahren gestorben wäre. Schade nur, dass es Sabrina am Ende nicht in die Band geschafft hat, deren Kurzauftritt als Unterstützung vom gesanglich eher schwachen Werner einem wirklich das Herz aufgehen lässt. Die Freaks beweisen, dass sie charakterlich wirklich Superstars sind.

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

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