Forest Green – Dead is Dead (2016, Save Your Generation Records)

Äm, sorry, ich weiß, ich bin etwas spät dran, aber kann ich vielleicht noch eine Nominierung für die beste EP 2016 nachreichen? Ich hätte da „Dead is Dead“ von einer eher unbekannten Truppe namens FOREST GREEN aus Bay City, Michigan anzubieten. Mehr oder weniger klassischen Post-Hardcore irgendwo zwischen HEART IN HAND oder ähnlichen Vertretern des Depricore-Genres und der Emotionalität von Bands wie LA DISPUTE, TOUCHÉ AMORÉ oder BASEMENT. Eine Emotionalität, die in ihrer Verzweiflung und Ehrlichkeit in großen Teilen vom rauhen Organ des Frotmannes Mark Duhaime getragen wird, dessen Leistung „Dead is Dead“ den nötigen Feinschliff verleiht, ein kleines Meisterwerk zu Stande zu bringen, das man in dieser Form nicht schon tausendmal gehört hat.

Wer also die Schnauze voll hat von tausenden glattpolierten Post-Hardcore-Kapellen, die alle gleich klingen und deren Namen meistens dem Schema „Verb the Nomen“ entsprechen, sollte „Dead is Dead“ unbedingt einmal antesten. Während Songs wie der Opener „Nothing“ oder das nachfolgende „Love/Family/Friends“ sofort beim ersten Durchgang ihre volle Wirkung entfalten, finden sich in den hinteren drei Songs der EP einige lupenreine Grower, die den Replay-Wert von „Dead is Dead“ für eine 5-Song-EP erfreulich hoch halten. Fans der gepflegten aber kraftvollen, ehrlichen Melancholie, wie sie die genannten Bands oder auch Genre-Veteranen vom Kaliber THURSDAY oder BRAND NEW über den Hörer hereinbrechen lassen, sollten unbedingt ein Ohr riskieren.

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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