First Blood – Rules (2017, Pure Noise Records)

Regeln sind da, um gebrochen zu werden. Die anarchische Seite des Volksmundes will es so. Um sich über gesetzte Grenzen zu erheben, muss man sie jedoch erst einmal kennen. Dabei behilflich sind FIRST BLOOD. Deren dritter Langspieler „Rules“ veranschaulicht in 12 Akten, warum das Regelwerk moderner (westlicher) Gesellschaften nicht – oder besser unzureichend – funktioniert. Der als Titel gewählte Begriff tritt dabei in jeder Song-Überschrift in Erscheinung. Der Auftakt macht mit „Fuck the Rules“ – anlässlich der Benennung steigt „Authority“ von BIOHAZARD in den Sinn – sogleich klar, wie die Kalifornier zum gewählten übergeordneten Kontext stehen.

Nach siebenjähriger Output-Abstinenz geben die Mannen um Shouter Carl Schwartz neuerlich Knallgas. Mit viel Tempo und hymnischen Chören wird der Metal-influenzierte Hardcore auf den bewährten Spuren von TERROR und Co. zwar nicht neu erfunden, dafür aber um ein weiteres Genre-Highlight bereichert. Denn es fällt schon schwer, sich vom Hit-gespickten Mosh-Gewitter des Fünfers nicht mitreißen zu lassen. Hier und da wird es eine Spur rockiger, an anderer Stelle kommen punkige Rhythmen zu Einsatz. An Abwechslung mangelt es Krachern wie „Rules of Conviction“, „Rules of Justice“, „Rules of Freedom“ oder „Rules of Sacrifice“ trotz altbekannter instrumentaler Prämisse jedenfalls nicht. Eine furiose, von Wut und Leidenschaft getragene Platte.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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