Fight of the Dragon (USA 1999)

fightofthedragonIsaac Florentine ist der Hoffnungsträger des B-Actionfilms. In einer Zeit, in der die unendlich oft verprellten Freunde anspruchsloser Prügel-Gülle schon kaum mehr wagen aktuellen Videotheken-Kloppern mit einer positiv gestimmten Erwartungshaltung zu begegnen, gab er dem Metier mit Beiträgen wie „Undisputed 2“ (und vor allem Teil drei) eine rundheraus beachtliche Qualität zurück. Dass das jedoch nicht immer so war, zeigt das durchschnittliche Dolph Lundgren-Vehikel „Fight of the Dragon“, dessen Originaltitel „Bridge of Dragons“ dem hiesigen Verleiher wohl nicht reißerisch genug erschien.

Darin verquickt Florentine Motive aus Söldnerfilm und Märchen, wenn in einem fiktiven Königreich böser Tyrann, liebliche Prinzessin und kerniger Held aufeinandertreffen. Der letzte ist ein Kind des Krieges und trägt darum zu Recht den Namen Warchild. In dessen Rolle macht Lundgren das, was er am Besten kann: Stoisch gucken, auf kantige Art sympathisch wirken und den Finger am Abzug halten. Ihm gegenüber steht Cary-Hiroyuki Tagawa, mit dem sich der Schwede bereits in „Showdown in Little Tokyo“ effektvoll duellierte. Zwischen ihnen steht Valerie Chow („Shanghai Hero – The Legend“), die als geliebte Thronfolgerin Halo die Leiden ihres Volkes endlich beendet sehen will.

Denn General Ruechang (Tagawa), der, wie sie bald erfahren muss, für den Tod ihres Vaters verantwortlich ist, unterdrückt das Volk und bekämpft die verhaltene Rebellion ohne Gnade. Durch die Heirat mit Prinzessin Halo will er die Menschen endgültig und vor allem rechtmäßig knechten. Warchild gibt für den Despoten den Vernichter vom Dienst, wechselt jedoch die Fronten, als ihm die schöne Halo die Augen öffnet. Der Rest ist Revolte, Umsturz und Liebelei zwischen kurzweiligem Säbelrasseln und stupider Klischeesoße. Immerhin B-Fans dürfen sich davon aber souverän berieseln lassen.

Trotz budgetbedingter Hemmnisse verfügt das naive Action-Märchen aus der Nu Image-Schmiede über passable Schauwerte. Regisseur Florentine deutet sein Können in zeitlupenintensivem Scheibenschießen zwar bereits an, die Qualität späterer Filme erreichen die Baller- und Prügelszenarien dabei aber nicht. Glücklicherweise nimmt sich der Streifen nicht allzu ernst, so dass auch Ruechangs Truppen mit ihren Uniformen im Wehrmacht-Stil mehr Amüsement als Kontroverse schaffen. Manchmal muss eben genommen werden, was der Kostümverleih hergibt. In gewisser Weise trifft das auch auf die agile Sprechpuppe Lundgren zu. Kurzum: Solides B-Handwerk in ungewöhnlicher Erzählung. Wer’s mag.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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