Feedback (USA 2002)

feedbackLow Budget-Filme haben ihren ganz eigentümlichen Charme. Die Visionen des cineastischen Untergrunds plündern – mal tauglich, mitunter kläglich – den Ideenfundus einschlägiger Großproduktionen. Teo Konuralps „Feedback“ reiht sich ohne Lächerlichkeit in diesen kreativ adaptierenden Mob ein. Bei einer Geschichte über Zeitreise und einem Telefon als auf das Schicksal Einfluss nehmendem Prestigeobjekt gar nicht so leicht.

Auf den Spuren von „Retroactive“ folgt die Handlung dem Kleinkriminellen Mick (Jesse Harper, „In the Land of Milk and Money“). Ihm fällt der wundersame Wählapparat in die Hände. Mit seiner Hilfe ist es möglich ein Telefonat in die Vergangenheit, maximal sechs Stunden zurück, zu führen. Die Möglichkeiten der Einflussnahme scheinen endlos. Zusammen mit seinem Freund Lenny (Joe Tabbanella, „April’s Shower“) und dessen Flamme Sarah (Melissa Pursley, „Blood Gnome“) versucht er seinem Leben den entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Mit ungeahnten Folgen.

Natürlich ist „Feedback“ von optischer Kargheit und lichter Schauspielkunst, schafft im Rahmen seiner Ernsthaftigkeit aber eine konstante Atmosphäre. Die Hinterhofkulissen generieren ein Szenario der Hoffnungslosigkeit, weniger futuristisch als vielmehr trostlos. Das unterstreicht auch das Milieu der Protagonisten. Mick und Lenny stecken in einem Sumpf aus Drogenhandel und Kriminalität fest, Sarah versucht ihre Vergangenheit als Prostituierte hinter sich zu lassen.

Den Reiz des Films schöpft Regiedebütant Konuralp aus der Unvorhersehbarkeit. Was wäre wenn? Die Antwort liefert bereits der Auftakt, Micks Sterbeszene. Mit einem Anruf in die Vergangenheit will er die Situation bereinigen. Doch bergen die Manipulationsversuche ihre Tücken. Trotz zeitweiliger Überkonstruktion und kruder Erklärungsversuche ist die geschwätzige wie relativ ereignisarme Billigproduktion einer der besseren Vertreter ihrer Zunft. Die etwas zähe Erzählung lebt von ihrer Dramatik, wiederkehrenden Rückschlägen und zunehmend verzweifelt ausfallenden Versuchen der Gegenwartskorrektur. Insgesamt ein ansehnlicher Sci-Fi-Thriller mit Mikrobudget. Fans kommen auf ihre Kosten.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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