Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile. (USA 2009)

fast-and-furious-4Bei Filmen wie „Fast & Furious“ weiß man, was man bekommt. Es geht um Action, aufgedonnerte Karossen und deren möglichst spektakulären Einsatz auf der Piste. Einer schlüssigen Handlung bedarf das nicht. PS-geschwängerte Boliden ersetzen die Schauspieler, das Heulen der Motoren die Dialoge. Ein wenig mehr Mühe wollten sich die Macher mit Teil vier der Proleten-Saga aber doch geben, weshalb kurzerhand der Originalcast um Vin Diesel und Paul Walker verpflichtet wurde. Auf deren Karrieren muss ein solch kalkulierter Kassenschlager wie Balsam wirken.

Am Ende von „The Fast and the Furious“ ließ Undercover-Cop Brian (Walker) den kriminellen Straßenrennfahrer Dominic (Diesel) laufen. Der raubt mittlerweile in der Dominikanischen Republik nebst Freundin Letty (Michelle Rodriguez) und weiteren Kumpanen bar jeder Logik Tanklastzüge aus. Als ihn seine Vergangenheit einholt, taucht er zum Schutz der Komplizen unter. Doch dann ereilt ihn die Nachricht von Lettys Tod, die in den Staaten von einem Schergen des Drogenbarons Braga ermordet wurde. Dessen Identität vermochte das FBI, in deren Reihen sich auch Brian verdingt, bislang nicht zu lüften.

So schickt Justin Lin, der bereits die zweite Fortsetzung „Tokyo Drift“ inszenierte, die Bleifüße auf verschiedenen Seiten des Gesetzes gegen den Großverbrecher zu Felde. Den mangelnden Sinngehalt der Mission belegt bereits der Titelzusatz: „Neues Modell. Originalteile.“ Alter Mist in neuer Verpackung also. Und tatsächlich schlafwandeln Diesel und Walker mit dem Elan eines abgefahrenen Reifens durch eine Raser-Soap, die fehlenden Geist immerhin mit ausreichender Körperlichkeit und sattem Tempo aufzuwiegen versteht. Wenn denn nicht gerade Gefühlsduseleien an der Schwelle zur Fremdscham Einzug halten.

Filme wie diese laden zu kontextnahen wortspielerischen Vergleichen ein. Dass die Action den Tiger im Tank hat, während der Plot mit reichlich Sand im Getriebe vorangeschoben wird. Es ist das bewährte Schema des „Style over Substance“, bei dem bunte Bilder und markige Typen ein Nichts an Handlung determinieren. „Fast & Furious“ ist ein grundlegend dummes Machwerk. Da wird Dominic von der Polizei gesucht, nur macht sich kein aufrechter Staatsdiener mal die Mühe, in dessen (stets offen stehende) Garage zu äugen. Moderates Vergnügen bereitet die stumpfe Jungs-Unterhaltung aber gerade aufgrund dieser Einfalt.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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