Evil Inside (USA/CDN 2008)

evil-insideDas im menschlichen Körper verborgene Böse hat im Horror-Genre eine lange Tradition. Ob als Allegorie auf die Unterwanderungsparanoia des Kalten Krieges („Invasion of the Body Snatchers“), als Satire auf den Konsumwahn des Kapitalismus („The Hidden“) oder schlicht als ironisch effektgespickter Schocker („Slither“), die Überwindung des Individualismus durch extraterrestrische und irdisch monströse Parasiten kommt scheinbar nie aus der Mode.

Bei „Evil Inside“ beruft sich auch Jonas Quastel („The Untold“) auf bewährte Formeln von Wahn und Entmenschlichung – allerdings ohne eigene Impulse. Wieder ist es eine amerikanische Kleinstadt, in der ein fremder Organismus von Wirtskörper zu Wirtskörper zieht und eine Spur des Chaos hinterlässt. Durch einen Kirchenbrand aus seinem Verlies befreit, nistet sich der Schmarotzer erst in einem Feuerwehrmann ein und dringt, schließlich ist die strapazierte Hülle rasch abgenutzt, durch den Bauchnabel in immer neue Opfer ein.

Als die ersten Leichen gefunden werden, gerät der vorbestrafte Heimkehrer Scott (Nic Rhind, „Kung Fu Killer“) in Verdacht. Dessen Jugendliebe Jesse (Robyn Ledoux), obendrein Nichte des örtlichen Sheriffs, glaubt den Anschuldigungen nicht und stellt Nachforschungen an. Gemeinsam kommen sie dem heimtückischen Nassauer auf die Spur. Nur lässt sich der nicht ohne Gegenwehr vom urbanen Futtertrog vertreiben. Dabei geht es bisweilen hübsch blutig zu, Ironie erweist sich aber auch diesmal als das Salz in der Suppe eines gänzlich geklauten, immerhin aber angenehm kurzweiligen Science-Fiction-Gruslers.

Der grundsolide B-Film verfügt über adäquate Darsteller und ordentliches Tempo. Auch die Effekte können sich sehen lassen, wenn die hergebrachten Masken und Make Ups auch nicht zwingend mit den Computerbildern der Kreaturerschaffung harmonieren wollen. Bei Laune hält auch das Gebaren der Infizierten, die sich plötzlich in heißhungrige Rüpel mit pfeifenden Darmwinden verwandeln. Inklusive krauser Monsterjäger in kirchlichem Auftrag und offener Hintertür für eine Fortsetzung genügt Quastels Film allemal für gediegenen Zeitvertreib. Eigene Ideen hätten aber sicher nicht geschadet.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

 

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