Evil Aliens (GB 2005)

evil-aliensPeter Jacksons „Bad Taste“ revolutionierte den Splatter-Trash. Die Nachahmer kamen zahlreich, es überzeugten die wenigsten. Mit „Evil Aliens“ beweist auch der britische Filmemacher Jake West („Razor Blade Smile“) schlechten Geschmack und kredenzt ein dem Titel entsprechend sinnbefreites Spektakel mit wenig Budget und viel Blut. Die feisten Extraterresten haben für ihr tolles Treiben diesmal ein abgelegenes walisische Eiland erkoren. Als zwei Ansässige nach vollzogenem Liebesspiel entführt werden und – im Falle der Frau – Schwanger zurückkehren, ruft das die Macher eines erfolglosen Mystery-Fernsehformats auf den Plan.

Vom Eierkopf bis zum tuntigen Homosexuellen fährt der Streifen klassische Stereotypen auf, spielt deren parodistisches Potenzial aber kaum aus. Die Figuren bleiben genregemäße Dumpfbacken, was gerade in der zähen Einleitung das Vergnügen merklich trübt. Die Chargen sind nur Mittel zum blutigen Zweck, ihnen mehr Worte als zwingend notwendig in den Mund zu legen, scheint daher nur bedingt sinnvoll. Allen voran, weil „Evil Aliens“ amüsanten Wortwitz fast vollständig vermissen lässt. Statt dessen sollen Slapstickeinlagen für Stimmung sorgen, die sich durch ihr vorhersehbares Aufkommen aber zumeist selbst konterkarieren.

Jake West will mit beschränkten Mitteln viel erreichen. Der großzügige Einsatz qualitätsloser Computeranimationen führt jedoch dazu, dass der ohnehin billige Streifen weithin an Boden verliert. Das Bemühen der Macher in Ehren, Aufwertung erfährt der nur in Teilen gelungene Film durch die visuelle Offenlegung der bescheidenen finanziellen Mittel nicht. Überhaupt wirkt die Optik seltsam poliert. Der typische Schmuddellook derartiger Produktionen weicht digital aufgepeppten Bildern, die dem Ambiente insgesamt aber mehr schaden als zutragen.

Die Splattereffekte sind zünftig, bleiben aber eine eigene Note schuldig. Weil sich der Rasenmäher am Ende als zu schwer erweist, muss eben der -trimmer als Behelfswerkzeug rigoroser Ausmerzung interstellarer Aggressoren herhalten. Reminiszenzen wie diese verbleiben als leidlich unterhaltsame Fußnoten am Rande der Ideenlosigkeit. Bis auf den wilden Ritt mit großkalibrigem Mähgerät durch die Reihen der Außerirdischen hat man alles schon einmal gesehen. Besser werden die als Zitationen getarnten Beutezüge bei „Braindead“ und Co. deshalb nicht. „Evil Aliens“ kann ohne Frage Spaß machen, jedoch sollte die Erwartung besser auf ein Mindestmaß gestutzt werden.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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