Evil 2 (GR 2009)

evil-2-to-kakoExoten-Bonus allein hilft auch nicht weiter. Dabei ist ein Zombiefilm aus Griechenland noch immer ungewöhnlich genug, um die internationale Fangemeinde mit Neugier zu erfüllen. 2005 drehte Yorgos Noussias mit großer Ambition und kleinem Budget den skurrilen Untoten-Horror „To Kako“, der zur Vermarktung ins Ausland „Evil“ benannt wurde. Die von ihm selbst vier Jahre später nachgeschobene Fortsetzung knüpft direkt an das schier ausweglose Finale des ersten Teils an und öffnet die Geschichte durch eine antike Rahmenhandlung und kryptische Erlösermotive epischen Ausmaßen.

Noch abgedrehter und blutiger werden die vier Überlebenden des Vorgängers (Spaß macht vor allem Soldat Vakirtzis) in den apokalyptischen Überlebenskampf auf Athens Straßen geschleudert. Der Ausweglosigkeit des von Zombies überrannten Fußballstadions entkommt die Gruppe durch einen Zeitsprung, nach dem alle Beteiligten blutbesudelt und unbeschadet davongekommen sind. Auch eine Möglichkeit, einen Cliffhanger aufzulösen! Der eigentliche Auftakt aber führt zurück ins antike Griechenland, wo eine Schar Krieger des Nachts von einer Horde fleischfressender Wiedergänger attackiert wird.

Und weil sich Geschichte nun einmal wiederholt, wird der Bogen zwischen den Epochen durch einen mysteriösen Wanderer zwischen Zeit und Raum gespannt. Dass der von niemand geringerem als „Titanic“-Schuft Billy Zane gespielt wird, ist Noussias‘ Coup um seinem Film international mehr Gewicht zu verleihen. Tatsächlich fügt sich Zane, der in jedem noch so gewöhnlichen Genrefilm (siehe „Surviving Evil“) versucht ansprechende Leistungen zu zeigen, mit gehörigem Augenzwinkern in seine Rolle als bärtiger Kuttenträger mit Schwert und übernatürlichen Kräften.

Als Obi Wan der Antike bereitet Zane den wundersam wiederauferstandenen Argyris (Argiris Thanasoulas) auf seine Rolle als auserwählten Heilsbringer vor. Viel Zeit, sich mit dem ihm aufgebürdeten Schicksal abzufinden bleibt allerdings nicht, plant das Militär doch Athen in einem infernalischen Bombenhagel zu zerstören. „Evil 2“ ergeht sich in maßloser Übersteigerung, infantilem Humor und übermütigem CGI-Splatter. Wenn von der Comicgewalt in der üppig gekürzten deutschen Fassung allerdings nicht viel übrig blieb. Doch auch davon abgesehen ist dies Sequel durchaus unterhaltsamer Trash, der in der Überzeichnung von Figuren und Szenario häufig aber einfach zu gewollt wirkt.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

 

scroll to top