End of the Line (CDN 2006)

end-of-the-lineVon Null auf Schock. Maurice Devereaux’ Horror-Thriller „End of the Line“ setzt bereits zum Start auf wirksame Spannungsspitzen. Ton und Schnitt helfen üblicherweise, doch wirken derlei kalkulierte Schrecksekunden oft wie billige Taschenspielertricks. Ganz davon frei machen kann sich auch die blutige Menschenjagd in dunklen U-Bahn-Tunneln nicht, angemessene Darstellerleistungen und hohes Tempo bürgen jedoch für ein B-Movie von erinnerungswürdiger Qualität.

Es passt einfach alles an diesem Abend, bei dem sich Vollmond, Mondfinsternis und Wahnvorstellungen zu einem Alptraum unbekannten Ausmaßes verdichten. Eigentlich wollte Krankenschwester Karen (Ilona Elkin, „Eternal“) nach einem harten Tag nur nach Hause. Als die spärlich besetzte U-Bahn aber auf halber Strecke stehen bleibt und einige Passagiere plötzlich sakrale Opferdolche schwingen, bricht das Chaos los. Die Weltuntergangssekte Eternal Hope nämlich sieht sich berufen, den Ungläubigen im Angesicht der Apokalypse gewaltsame Erlösung zu bescheren. Nur vorher gefragt wurden sie nicht.

Nach einem mitreißenden Auftakt versumpft die originelle Idee in den Standarten des Genres. Eine Gruppe Überlebender sucht, verfolgt von den singenden Fanatikern, nach einem Ausweg und schrumpft unter Einwirkung spitzer Klingen fortwährend. Im Mittelteil beschränkt sich Devereaux („Slashers“), der neben dem Buch auch die Produktion besorgte, auf ein Versteckspiel nach allzu bekanntem Muster. Dem ist es schnurz, ob da nun eine Sekte, Vampire oder Zombies unter Tage ihr Unwesen treiben, Ablauf und Dramaturgie wirken streng vorgezeichnet und beliebig austauschbar.

Aber, und dort liegt das angenehm große Plus des Films, ein paar eigene Ideen zaubert der Regisseur dann doch aus dem Hut. Neben dem Auftakt steht dafür vorrangig der bitter pointierte Schluss, der dem nicht immer gelungenen Vorlauf eine originelle Krone aufsetzt. Der Rest ist ruppiges Hauen und Stechen, wobei der Splatter so weit mit Bedacht eingesetzt wird, als dass er nicht zur Berechtigung des Gesamtwerkes wird. Kleine Schwächen bleiben also verzeihlich und selbst wenn die Möglichkeiten des Stoffes nicht voll ausgereizt werden, so bleibt doch ein spannender und unterhaltsamer Horror-Schocker.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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