El Alamein 1942 – Die Hölle des Wüstenkrieges (I 2002)

el-alamein-1942Der italienische Film widmete sich schon häufiger den Geschehnissen rund um eine der beiden größten Schlachten des Zweiten Weltkrieges auf nordafrikanischem Boden. Schon in den 60er Jahren rollten bspw. die „Königstiger vor El Alamein“, der die heldenhafte Verteidigung italienischer Soldaten gegen einen britischen Panzerangriff zeigte. Mit Panzerangriffen hat auch „El Alamein 1942 – Die Hölle des Wüstenkrieges“ zu tun, weniger jedoch mit Heldentum.

Im Jahr 1942 erreicht der junge italienische Soldat Serra (Paolo Briguglia) die Front in Ägypten. Mit im Gepäck hat der freiwillig in den Krieg gezogene euphorische Mann zwei Liter sauberes Wasser aus der Heimat. Dass ihm das nicht viel bringt, wird ihm schnell bewusst. Statt ruhmreicher Schlachten besteht der Tagesablauf an der Flanke der Front im Wesentlichen aus Patrouillieren und Warten. Warten auf Nachschub und den Feind, der das Leid im staubigen Graben durch Artilleriefeuer unterbricht. Als die britische Armee zu einer Großoffensive ansetzt, bricht die Front auseinander und die Einheit Serras ist zum Fußmarsch durch die Wüste gezwungen.

Auch wenn eine der größten Schlachten des zweiten Weltkrieges vor El Alamein ausgetragen wurde und der Kampf zwischen Rommel und seinem britischen Kontrahenten Montgomery fast schon als legendär zu bezeichnen ist, von großen, ausführlichen Schlachtfeldern ist die italienische Produktion weit entfernt. Im Vordergrund stehen die Soldaten selbst. In ihren Gräben, umgeben von Staub und Dreck, getrieben von Hunger und Durst. Das wichtigste ist der Zusammenhalt, ohne das dies aber gesondert im Film hervorgehoben werden muss. Der Film zeigt in erster Linie den zermürbenden Alltag der Soldaten und deren einzigen Willen, noch einmal die Heimat zu sehen. Die zum Teil erdrückenden Stimmungen werden in ebenso intensiven Bildern festgehalten.

In den wenigen Kampfszenen überzeugt der Film dagegen nicht. Gerade der schwere britische Angriff bei Nacht wird den zuvor gesehenen bedrückenden Bildern nicht gerecht, sondern läuft fast teilnahmslos an einem vorbei. Der folgende Fußmarsch der verbliebenen Soldaten, verbunden mit dem typischen Irrsinn des Krieges in Form von Durchhalteparolen und anderen Einzelschicksalen, führt den Film wieder in die zuvor eingeschlagene dramatische Spur. Wer ein explizites Schlachtepos sucht, dürfte bei „El Alamein 1942“ kaum fündig werden, dafür aber überzeugt der Film mit beklemmenden Wüstenbildern und einer eindringlichen Darstellung seiner Protagonisten. Ein insgesamt gelungenes Kriegsdrama, welches jedoch nicht ohne ein paar Längen auskommt.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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