Eine Faust geht nach Westen (I 1981)

eine-faust-geht-nach-westenAls Kleinganove schlägt sich Buddy (Bud Spencer) mehr schlecht als recht durch den wilden Westen. Häufiger als ihm lieb ist muss er seinem unfreiwilligen Blutsbruder Adlerauge (Amidou, „Der Boss“) aus der Patsche helfen. Das bringt nicht nur das Militär, sondern auch aufgebrachte Indianer auf den Plan. Mit knurrendem Magen und unterbelichtetem Sidekick will der schlagkräftige Gauner einen Zug überfallen. Doch selbst das lässt ihn in die Röhre – und einen Arztkoffer als einziges Beutestück glotzen. Damit nicht genug des Ärgers, verwechselt man ihn aufgrund des Medizininventars auch noch mit dem lang ersehnten Doktor des verschlafenen Nestes Yucca City.

Italiens Klamauk-Western gehörten längst der Vergangenheit an, als sich Bud Spencer („Vier Fäuste für ein Halleluja“) zu Beginn der Achtziger noch einmal in den Sattel schwang. „Eine Faust geht nach Westen“ ist voll auf die Präsenz des „Dicken“ und seines proletarischen Charmes ausgerichtet. Dem Klamauk ist damit genüge getan, trotz oder gerade wegen des neuen Partners an seiner Seite, der das Fehlen von Terence Hill zu keiner Zeit kompensieren kann, fehlt es dem Humor aber an Konstanz. Durch eine zufällige Wunderheilung erlangt er das Vertrauen der Einwohner und wird bei freier Kost und Logis zum Bleiben überredet. Getrübt wird die ersehnte Ruhe jedoch von Colorado Slim (obligatorisch: Riccardo Pizzuti, „Sie nannten ihn Mücke“) und seiner Bande, die den friedfertigen Einwohnern gehörig einheizen. Und weil Sheriff Bronson (Joe Bugner, „Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen“) machtlos scheint, lässt Buddy eben in bewährter Manier die Fäuste sprechen.

Der von Michele Lupo („Der Bomber“) routiniert in Szene gesetzte Streifen bietet solides Futter für Buddy-Fans, hat neben Kopfnüssen und mangelnden Tischmanieren aber kaum zählbares zu bieten. Spencers urige Performance bleibt Dreh- und Angelpunkt, eine stringente Handlung, geschweige denn von Stereotypen abweichende Charaktere gibt es nicht zu erspähen. Vergnügen bereitet abseits der unorthodoxen Heilmethoden vor allem das Fressduell zwischen Buddy und Bronson, das den undurchsichtigen Gesetzeshüter bald in seine Schranken verweist. So wird nach althergebrachter Manier gescherzt und geprügelt, wenig Neues geboten und manche Durststrecke überwunden. Bei tiefer gelegter Erwartungshaltung erfüllt der angestaubte Film seinen Zweck. Die Klassiker an der Seite von Erfolgspartner Terence Hill sind dennoch erheblich zeitloser.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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