Ein Schatz zum Verlieben (USA 2008)

ein-schatz-zum-verliebenAls Matthew McConaughey und Kate Hudson vor wenigen Jahren in „Wie werde ich ihn los in 10 Tagen“ Zwerchfell und Herz gleichsam bedienten, da durfte man mal wieder von einer richtig gelungenen romantischen Komödie sprechen. Die Chemie stimmte zwischen den beiden einfach, weder „Sex and the City“-Akteuse Sarah Jessica Parker – im Falle von McConaughey („Zum Ausziehen verführt“) – oder Matt Dillon – bei Kate Hudson („Ich, Du und der Andere“) – kamen im Anschluss nur annähernd daran. Insofern lag eine weitere Zusammenarbeit nahe, mit dem im Genre erfahrenen Andy Tennant („Hitch“) hatte man zudem kompetente Hilfe mit an Bord. Dieser wollte aber scheinbar zu viel, oder verließ sich zu sehr auf seine charismatischen Darsteller. Denn die Erwartungen erfüllt der Film sicherlich nicht.

Der Schatzsucher Ben (McConaughey) müht sich seit Jahren vergeblich, eine zu Beginn des 18. Jahrhunderts gesunkene spanische Schatzflotte ausfindig zu machen. Dies kostete ihn nicht nur eine Menge Geld, die er sich u.a. bei dem Gangster Big Bunny (Kevin Hart) borgte, sondern auch seine Ehe mit Tess (Kate Hudson). Diese ist zwar auch eine Schatzsucherin durch und durch, doch die Besessenheit ihres Ex trieb sie letztlich auseinander. Nun arbeitet sie auf der Yacht des reichen Nigel Honeycutt (Donald Sutherland), der Besuch von seiner einfältigen Tochter Gemma (Alexis Dziena) empfängt. Da Ben zudem einen neuen Geldgeber benötigt, kommen alle Parteien zwangsläufig an einen Tisch, ob nun gewollt oder nicht. Honeycutt ist von der Idee Bens auf jeden Fall überzeugt und tatsächlich kommen sie dem Schatz immer näher. Doch auch Big Bunny will ein Stück vom Kuchen abhaben.

Mit einer klassischen Love-Story hat „Ein Schatz zum Verlieben“ nicht so viel gemeinsam, vielmehr überwiegen die Elemente eines Abenteuerfilms. Um die Liebe der beiden Protagonisten geht es selbstredend auch, doch zentraler Anlaufpunkt ist die Schnitzeljagd zum versunkenen Schatz, so wie es Nicolas Cage zuletzt in zwei Filmen erfolgreich vormachte. Dafür reizt Regisseur Andy Tennant den Sex-Appeal seiner beiden Darsteller vollkommen aus, was vor allem auf den ehemaligen „Sexiest Man Alive“ Matthew McConaughey zutrifft. Dieser ist im Grunde nie in gesamter Montur zu sehen, sondern weitgehend nur mit einer Badehose bekleidet. Schämen muss er sich dafür nicht, vielmehr genießt er die allzu offensichtliche Augenschau vor den wie gemalt wirkenden Kulissen.

Neben einer hanebüchenen Geschichte sind es aber vor allem die Figuren, bei denen der Film Schiffbruch erleidet. Donald Sutherland („Backdraft“) ist schlichtweg verschenkt, weniger Ausdruck kann man einem Schauspieler nicht zugestehen. Gehörig an den Nerven zehrt zudem seine Filmtochter Alexis Dziena („Broken Flowers“), die es als reiches Dummchen stets übertreibt. Die Hauptdarsteller selbst, McConaughey als auch Hudson, bleiben weit unter ihren Möglichkeiten. Ersterer muss hier scheinbar nur gut aussehen, das smarte Gesicht bekommt dafür mehr als nur einmal einen eingeschenkt. Kate Hudson wirkt zwar bezaubernd wie eh und je, allerdings gönnt man ihr keine größeren Momente. Ihre Zweifel bestimmen ihr Tun und Handeln, beide hätte man letztlich deutlich effektiver einsetzen können.

Insgesamt passiert einfach zu wenig. Hier wird diskutiert, dort dann etwas gestritten. Die Gags sind häufig lau, die Action kommt erst spät auf den Tisch. Das alles ist sicherlich gefällig, denn an schönen Menschen und beeindruckenden Bildern mangelt es „Ein Schatz zum Verlieben“ sicherlich nicht. Aber für einen rundum gelungenen Film benötigt man schon etwas mehr.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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