Down to Nothing – Life on the James (2013, Revelation Records)

down-to-nothing-life-on-the-jamesFür die einen ist der Hardcore vieler alteingesessener Bands konstant, für andere einfach nur langweilig. Trefflich durchexerzieren ließe sich diese Diskussion am Beispiel von „Life on the James“, dem vierten (regulären) Langspieler von DOWN TO NOTHING. Der Titel der Platte erinnert nicht von ungefähr an AVAIL und deren Hitalbum „Over the James“. Denn beide Combos stammen aus Richmond und widmen sich der (offensichtlichen) Anmut des James City County in Virginia. Regionalpatriotismus und Hardcore gehören eben zusammen.

Aber zurück zur Gegenüberstellung von Konstanz und Langeweile: Überraschungen gibt es bei DOWN TO NOTHING (erwartungsgemäß) keine zu erleben. Die 12 Tracks donnern mit Wut und Drive nach vorn, werden hier und da mit punkigen Rhythmen vorangetrieben oder mit Metal-Riffs unterlegt. Bekannt ist das alles sicher, dafür aber auch souverän vorgetragen und mit solidem Hitpotenzial versehen. Der Titeltrack und „Sheffield“ stehen für die Öffnung in Richtung Refrain-getriebenem Punk, Stücke wie „No Leash“, „Island Time“, „Fish Ain’t Bitin’“ oder „Draw 4“ für die standesgemäße Wucht des Hardcore.

Die Themenvielfalt ist zwischen Straight Edge und „Brothers Turned Strangers“ gewohnt überschaubar. Das kann man wie die routinierte Machart fraglos langweilig finden, denn anstatt DOWN TO NOTHING ließen sich ohne Reibungsverlust auch WISDOM IN CHAINS oder TERROR einschmeißen. Die andere Seite aber ist von ansprechendem Mid-Tempo-Mosh und versierten Gang-Shouts geprägt und lässt die Band ihre Reize sicher in Richtung eines dankbaren Publikums streuen. Maßstäbe werden auf „Life on the James“ wahrlich nicht gesetzt. Gefällig genug ist die Scheibe trotzdem – wenn auch fraglos nicht für jedermann.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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