Django – Unerbittlich bis zum Tod (I 1971)

django-unerbittlich-bis-zum-todDjango hat viele Gesichter. Eines der ausdruckslosesten gehört Robert Wood. Zwar melkt „Django – Unerbittlich bis zum Tod“ nur im Geiste deutscher Titelgeber den einschlägigen Mythos, bezieht daraus aber wie so oft geschehen keinerlei Aufwertung. Also ist Woods hölzernes Spiel nur seine, nicht aber Djangos Angelegenheit. Zumal niemand im gesamten Film überhaupt diesen Namen trägt. Auf dem Regiestuhl nahm Mario Moroni Platz, der in der Spät-Ära des Spaghetti-Westerns noch einmal das alte Lied von Habgier und Verrat sang. Auf wenig überzeugende Weise.

Das liegt nicht nur an der faden Geschichte – zielsicheres Halbblut und kranker Kriegsveteran machen sich Feinde beim Kauf begehrter Ländereien –, auch die Aufmachung des Streifens krankt an akutem Unterdurchschnitt. Die Fotografie bleibt statisch, Action und Schauspielerführung ohne entscheidende Würze. Es fehlt an Charisma, an Ideen, an Klasse. Die kampfesmüden Unternehmer Mallory (Wood) und Hasper (Renato Baldini, „Nobody ist der Größte“) bleiben Figuren ohne Profil, ihre Gegenspieler, der Gesetzlose Bart Ambler (Teodoro Corrá, „Heute ich… morgen du!“) und Komplize Block Stone (Aldo Berti, „Kopfgeld für Ringo“), Lumpenpack von der Stange. Die Liebe hält auch noch Einzug, weil sich Mallory in Amblers Schwester Cora (Gabriella Giorgelli, „Shangos letzter Kampf“) verguckt. Nur Spannung und Atmosphäre bleiben schmerzlich vermisste Zaungäste.

Robert Woods ist übrigens kein anglistisches Pseudonym, sondern ein Schauspieler aus Colorado. Was ihm in der amerikanischen Heimat verwehrt blieb, gelang in Europa – Hauptrollen auf der großen Leinwand. Zwischen 1965 und 1975 wirkte er in mehr als 30 Filmen mit, darunter „Jonny Madoc rechnet ab“ und „Auf die Knie Django“, blieb als Mime aber ohne nachhaltige Erinnerungswürdigkeit. Wie auch der in der Hauptsache als Autor von Sandalenabenteuern („Marco – Der Unbezwingbare“) hervorgetretene Regisseur Moroni, dessen Filmwerk nichts weiter ist als ein B-Western der belanglosesten Sorte. Zusätzlicher Sargnagel der deutschen Fassung ist die beschämend dilettantische Synchronisation, die das flache Niveau tatsächlich noch zu senken vermag. Bei solch lieblosem Kauderwelsch ist der Grad der Ungenießbarkeit rasend schnell erreicht. Ein Streifen, den man getrost vergessen kann.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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