Disco Ensemble – First Aid Kit (2006, Universal)

disco-ensemble-first-aid-kit-re-releaseEs war Anfang 2005, als DISCO ENSEMBLE „First Aid Kit“ auf die Menschheit losließen. Über das kleine Label Fullstream Records veröffentlicht, wussten die Finnen mit ihrer stimmigen Mischung aus Rock, Emo und Punk zu überzeugen. Die mit NHOI absolvierte „Pro Punkrocker“-Tour im gleichen Jahr ist immer noch positiv im Gedächtnis. Nicht nur deswegen, weil DISCO ENSEMBLE im Stahlwerk vor überschaubaren zehn Leuten ihr Material vorstellten, sondern vor allem, weil sie einfach auch eine gute Live-Band sind. Dies sahen wohl auch die Experten von Universal so, die sich die Dienste des Quartetts sicherten und über die „First Aid Kit“ nun nochmals veröffentlicht wird. Nur eben in größerem Rahmen.

Dazu hat man das ganze Album noch einmal überarbeitet und vom Sound her ein wenig geglättet. Mit „Eyes of a Ghost“ ist dann – im Gegensatz zur 2005er Version – auch noch ein neuer Song am Start, der mich allerdings nicht wirklich packt. Dennoch hat „First Aid Kit“ auch nach fast zwei Jahren nichts von seinem Reiz verloren, daran ändert auch ein klareres Erscheinungsbild nichts. Stimmige Songs wie „Drop Dead Casanova“ oder „Black Euro“ zünden auch heute noch. Die Energie, die DISCO ENSEMBLE live allerdings versprühen, verpufft ein wenig. Von persönlichem Leid, Missglücken und Schmerz gezeichnete Texte paaren sich mit schnellen Gitarren, klarem Gesang und wenigen Schreipassagen.

Der Begriff Emo und all das, was musikalisch so damit in Zusammenhang gebracht wird, sollte allerdings nicht so wörtlich genommen werden. DISCO ENSEMBLE lieben kleine Elektro-Spielereien, rasche Tempowechsel und einen kleinen Hang zur Theatralik. Dafür darf man sie nun mögen oder man lässt es bleiben. Für meinen Teil ist „First Aid Kit“ ein schönes Album. Live sind sie in Kürze übrigens im Vorprogramm von MADSEN zu sehen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

 

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