Die Rückkehr der Piranhas (USA 1995)

die-rueckkehr-der-piranhasAuch wenn es Roger Corman nicht gern hören mag, er ist und bleibt der König des B-Films. In fünf Jahrzehnten drehte und produzierte er mehr als 350 Filme und machte nach eigenen Angaben höchstens bei einer Handvoll keinen Gewinn. Ein paar seiner größten „Klassiker“ ließ er im Laufe der Zeit neu auflegen. Neben „Wasp Woman“ (alternativ: „Forbidden Beauty“) und „Humanoids from the Deep“ (deutscher Titel: „Das Grauen aus der Tiefe“) ging dieser Kelch Mitte der Neunziger auch an „Piranha“ nicht vorbei, der im Sinne einer Fortsetzung hierzulande „Die Rückkehr der Piranhas“ getauft wurde.

Doch der von Scott P. Levy („Das Alien in dir“) flink fürs US-Fernsehen heruntergekurbelte Streifen ist ein (fast schon) traditionelles Remake, das sein Original kaum variiert und die Story höchstens mit stumpfen Klischees belädt. Das blutige Wüten der Killerfische wird durch die Ignoranz des Unternehmers J.R. Randolph („Baywatch“-Captain Monte Markham) erst ermöglicht, der im Flussgebiet medienwirksam ein Ferienressort eröffnen will. Ausgerechnet er ist auch Auftraggeber von Privatdetektivin Maggie McNamara (ebenfalls bekannt aus „Baywatch“: Alexandra Paul), die mit der Aufspürung seiner verschwundenen Nichte betraut wird.

Die fällt samt Begleiter gleich zum Auftakt beim nächtlichen Nacktbad den gefräßigen Piranhas zum Opfer, die im Bassin einer stillgelegten militärischen Versuchseinrichtung in amerikanischen Nirgendwo ihr kaum beachtetes Dasein fristen. Dorthin verschlägt es auch Maggie, nachdem sie den einheimischen Eigenbrötler Paul (William Katt, „Rattlers“) als Führer verpflichten konnte. Der ist gefallener Staranwalt, verhinderter Schriftsteller und passionierter Trinker, lässt mit ihr aber frei von jeder bösen Vorahnung das Wasser in den nahen Fluss ab, als sich in unmittelbarer Nähe die Kleidung der Vermissten findet.

Der Rest ist bekannt, wird neben Randolph und der mitwissenden Forscherin Dr. Baines (TV-Aktrice Darleen Carr) aber noch durch Pauls Töchterchen Susi (Mila Kunis, „Max Payne“) unnötig aufgeheizt. Die vergnügt sich in einem Sommercamp, das als Piranha-Snackstation auf dem Weg zur Urlaubsanlage des skrupellosen Unternehmers liegt. Die blutigen Tricks sind nicht schlechter als im Vorläufer, aus dem das Geschnatter der Killerfische gleich übernommen wurde. Doofe Dialoge und lächerliche Nebenfiguren verderben hingegen jedem B-Fan den Spaß. Zumal keiner der im Fluss Attackierten je auf die Idee kommt, die angeknabberten Extremitäten mal aus dem Wasser zu ziehen. Eine insgesamt so überflüssige wie blöde Neuverfilmung.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

scroll to top