Die Rache der schwarzen Spinne (USA 1958)

die-rache-der-schwarzen-spinne„A giant spider. What’s next?“

Der Name Bert I. Gordon bürgt für Qualität. Zumindest in Kreisen von Trash-Freunden. Mit Filmen wie „Die Insel der Ungeheuer“ (1976) und „In der Gewalt der Riesenameisen“ (1977) erlangte er einschlägige Popularität. Dessen Protege war Samuel Z. Arkoff, der Zeit seines 83-jährigen Lebens mehr als 130 Filme produzierte. Arkoff betreute auch „Die Rache der schwarzen Spinne“, den Gordon in Anlehnung an Jack Arnolds drei Jahre zuvor gedrehten Meilenstein „Tarantula“ gestaltete.

Weil der Vater nicht von der Besorgung ihres Geburtstagspräsents nach Hause kommt, macht sich Töchterchen Carol (June Kenney, „Bloodlust!“) nebst Freund Mike (Eugene Persson, „The Party Crashers“) auf die Suche. In einem alten Stollen werden sie fündig und geraten einer riesigen Spinne ins Netz. Mit knapper Not können sie entkommen und unterrichten die Obrigkeit. Die zieht aus, das Untier zu erledigen und deponiert den reglosen Leib im Schulgebäude. Ein fataler Fehler, ist das Monstrum doch nur scheinbar außer Gefecht.

Auch „Die Rache der schwarzen Spinne“ ist ein naiver Gruselstreifen vor kleinstädtischem Ambiente. Entgegen den artverwandten Werken Jack Arnolds ist Bert I. Gordons Replik kein B-Movie auf A-Niveau, sondern einfach nur simple Fantasie der B-Kategorie. Das macht den Monsterfilm nicht schlecht, ordnet diese arachnide Ausgeburt jedoch deutlich hinter seinem offensichtlichen Vorreiter ein. Charme ist gegeben, wenngleich auch eher auf dem Sektor simpel gestrickter Ideenadaption.

Bereits hier zeichnet sich deutlich Gordons Faible für ins Bild kopierte Tiere ab. Die Tricks der stark vergrößerten Vogelspinne überzeugen, auch wenn die Ausmaße des Ungeheuers je nach Szene variieren. In den Siebzigern griff der Regisseur auf die gleiche Technik zurück – und erntete für den wiederholten anachronistischen Griff in die Mottenkiste der Effekte wenig Gegenliebe. Die erzeugt in diesem Falle der Umstand, dass der achtbeinige Menschenfresser nicht nur faucht, sondern auch kreischt.

Beim Proben der Schulband erwacht die ausgestellte Spinne zu neuem Leben. Den Gegnern der Jugend verderbenden Teufelsmusik Rock´n´Roll wird das nachhaltig Recht erteilen. Der darauf folgende Ausbruch endet wieder in den Kulissen der Höhle und mit der organisierten Bekämpfung des Monsters. Langweilig ist das nicht – vor allem nicht bei einer Länge von nur 75 Minuten –, doch zählt „Die Rache der schwarzen Spinne“ nicht zu den unsterblichen Klassikern des Genres. Einer der besseren Filme Bert I. Gordons ist er dennoch.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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