Die letzte Festung (USA 2001)

die-letzte-festungDas in Hollywood derzeit angestimmte Loblied auf das Soldatentum nervt mittlerweile gehörig. In diese Kerbe schlägt auch „Die letzte Festung“, der eine ganze Reihe geradewegs peinlicher Szenen auffährt, die eine gehörige Portion unfreiwilliger Komik kaum verbergen können. In der wenig originellen Story wird der Hochdekorierte Ex-General Eugene Irwin (Robert Redford) in ein Gefängnis für straffällig gewordene Soldaten gesteckt, da er einen Befehl missachtete und dadurch Menschen ihr Leben ließen.

Irwin kämpfte eigentlich sein ganzes Leben gegen alle nur erdenklichen Feinde und ist so etwas wie eine Ikone für den Großteil der Häftlinge. Doch auch der diktatorisch veranlagte Gefängnisdirektor Colonel Winter (James Gandolfini) hat einen Narren an Irwin gefressen. Doch das ändert sich, als der nicht nach Winters Pfeife tanzen will. So bekommt alsbald auch Irwin die geballte Autorität zu spüren. Doch anständige Soldaten lassen sich das Salutieren nicht verbieten und die Gefangenen, allen voran Irwin, ziehen sich immer mehr die Missgunst des Anstaltsleiters zu, der die Auflehnung mit immer drastischeren Strafen ahndet. Als letzte Konsequenz beschließen Irwin und Getreue, das Gefängnis zu besetzen.

Sämtliche Klischees werden in dieser unnötig in die Länge gezogenen Gefängnisposse um verbotenes Salutieren und das Transportieren von Steinen aus der Mottenkiste gekramt. Das ernste Anliegen von Regisseur Rod Lurie, der übrigens auf der Militärakademie West Point war, geht in der völlig unlogischen Handlung früh den Bach runter. Gerade der Schluss ist an pathetischer Peinlichkeit kaum zu überbieten. In bester „A-Team“-Manier basteln sich die Häftlinge Belagerungsmaschinen, darunter ein riesiges Katapult, zur Erstürmung des Gefängnisses. Doch woher die Teile für das Ungetüm stammen oder wie es überhaupt gebastelt wurde, erfährt der Zuschauer nicht.

Nur stört das zu diesem Zeitpunkt auch keinen mehr, denn zu diesem Zeitpunkt hat längst der nicht intendierte Humor das Zepter übernommen. Kurz vor dem Abnippeln darf Redford selbstredend noch die US-Fahne hissen. Wer auf Knastfilme steht, sollte sich die besseren Vertreter des Genres holen, denn als solcher versagt „Die letzte Festung“ gänzlich. Stattdessen geht es, in Nebenrollen mit Mark Ruffalo, Delroy Lindo oder Clifton Collins Jr. Immerhin souverän besetzt, mal wieder um Strammstehen und Pflichtgefühl. Nur ist das so langweilig wie insgesamt belanglos.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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