Mallorca ist nicht nur die größte Balearen-Insel, sie ist auch die beliebteste deutsche Urlauberkolonie. Wenn das teutonische Fernsehen also schon US-Vorbilder kopieren und seinerseits die „Rache der Natur“ proben muss, so doch bitte wenigstens vor gewohntem, dem Eskapismus dienlichem Mittelmeerpanorama. Nachdem RTL bereits „Hai-Alarm auf Mallorca“ schlug, legt Konkurrenzsender Sat 1 mit „Die Bienen – Tödliche Bedrohung“ nach. Das Resultat fällt weniger kläglich aus, ist vom guten Durchschnitt aber dennoch ein ganzes Stück entfernt.
Eigentlich wollte Medizinstudentin Karla (Janin Reinhardt, „Lotta in Love“) endgültig mit ihrem auf Mallorca lebenden Vater (Klaus J. Behrendt, „Inferno – Flammen über Berlin“) brechen. Kurz nach ihrer Ankunft wird der jedoch mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Schockzustand ist auf einen Insektenstich zurückzuführen, wobei es der behandelnde Arzt denn auch belässt. Nur Karla weiß es besser und stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. Hilfe erhält sie dabei vom adretten Taxifahrer Ben (Stephan Luca, „Störtebecker“), der sich auch noch als studierter Entomologe entpuppt.
Der recht kurzweilig abgehandelte Mix aus Familien-Drama, Romanze und Tier-Horrorfilm ist solide gemacht, kommt jedoch arg klischeehaft und vorhersehbar daher. Denn natürlich kommen sich die beiden Wahrheitssuchenden nicht einfach nur näher, sondern auch einem Mad Scientist auf die Spur, der im Geheimlabor an der genetischen Optimierung der Bienen bastelt. Dass ihm dabei ein aggressiver Schwarm entwischt und nach der Inselfauna auch die Touristen attackiert, bringt schließlich auch Polizeichef Barocha (Peter Benedict, „Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen“) auf die Palme.
Streng nach Schema F müssen die einsamen Einsichtigen gegen die Borniertheit ihrer Mitmenschen ankämpfen. Zumindest, bis die Gefahr für Leib und Leben so akut wird, dass die ordentlich am Computer getrickste Bienenbataillon für alle erkennbar zum Großangriff auf Badegäste bläst. Die Obrigkeit fordert bald die chemische Keule, was Karla und Ben noch einmal anfeuert, das für (fast) jegliches Übel verantwortliche Stammvolk der Insekten zu suchen. Der Ausgang ist klar, das nette Ambiente immerhin für ein paar sehnsüchtige Blicke in die sonnige Ferne gut. Entsprechend ein trüber Film für die noch trüberen Jahreszeiten.
Wertung: 
(4 / 10)