Die arbeitslosen Bauarbeiter – Live im SO36 Berlin (2010, Puke Music)

die-arbeitslosen-bauarbeiter-live-im-so-36Da meint man nach all den Jahren schon alles gesehen und gehört zu haben und dann flattern einem unverhofft DIE ARBEITSLOSEN BAUARBEITER aus Chemnitz ins Haus. Nicht, dass die dreiköpfige Band einen mit ihren musikalischen Ergüssen komplett vor die Wand fahren lässt, aber angesichts ihrer Historie – zehn Alben in zwölf Jahren sind eine kaum zu toppende Quote – hätte man zumindest mal über die Band stolpern können. Vor allem, wenn sie sogar noch eine Lokalität wie das berühmt berüchtigte SO36 zu Berlin an Land ziehen konnten. Aber nach zwei Songs weiß man, verpasst hat man hier nicht viel.

Unter den 18 Songs befinden sich zum Beispiel Cover-Versionen von den TOTEN HOSEN („Auswärtsspiel“) oder BLUR („Song 2“). Die Bauarbeiter spielen also quasi in Teilen ihre eigene Folge Singstar nach. Genau das passt auch zu ihrem rockigen Deutsch-Punk, der irgendwo zwischen den besagten TOTEN HOSEN, J.B.O. (werden auch gecovert) und den ÄRZTEN anzusiedeln ist. Nur dass es hier an Humor und vielem anderen fehlt. Dem Publikum hat der ganze Auftritt scheinbar Spaß gemacht und auch die Band selbst gibt sich redlich Mühe, die Stimmung ins Unermessliche zu steigern. Nur kommt das kaum beim Hörer an. Das liegt an der leidlich okayen Aufnahmequalität wie an den meisten Songs selbst.

Als x-beliebige Cover-Band würde man sie zumindest erdulden, mit ihren eigenen Songs aber können sie kaum punkten. Wenigstens nicht hier, im Studio mag sich das anders anhören. Ggf. liegt es aber auch einfach daran, dass man kein „Fan“ dieser Band ist. Man muss vielleicht schon seit Jahren im Fanclub sein, die Jungs mal wirklich live gesehen haben, damit man ihrem Feuer erliegt. Wenn das alles nicht der Fall ist, hält sich der Spaß an einem Live-Album wie diesem leider sehr in Grenzen. Wenigstens in meinem Falle.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

 

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