Der Fluch der Betsy Bell – An American Haunting (USA/CAN/GB/RO 2005)

der-fluch-der-betsy-bell-an-american-hauntingHollywood und die Geister, ein Thema das wohl nie enden wird. Regisseur Courtney Solomon – immerhin für den Murks „Dungeons and Dragons“ verantwortlich – wollte da nicht zurückstehen. Das asiatische Kino stand diesmal nicht Pate, dafür aber eine scheinbar „wahre“ Geschichte. Was im wirklichen Leben vielleicht noch etwas für Gänsehaut-Feeling sorgt, verkommt hier zur völlig belanglosen Horror-Mär ohne jeglichen Tiefgang.

Tennessee im Jahre 1818. Das Familienoberhaupt der Familie Bell (Donald Sutherland) steht nach einem Streit mit seiner Nachbarin vor Gericht. Zwar verliert er nur seinen guten Namen, doch dafür wird er noch im Gerichtssaal mit einem Fluch belegt. Kurze Zeit später wird seine Tochter Betsy (Rachel Hurd-Wood) von Alpträumen und Visionen geplagt, die jedoch schnell „Gestalt“ annehmen und das Kind körperlich malträtieren. Die Familie wendet sich an den hiesigen Professor und Lehrer (James D’Arcy) von Betsy, doch auch dieser kann den nächtlichen Fluch nicht von Betsy nehmen. Nachdem auch alle weiteren Versuche misslingen, stößt Mutter Lucy (Sissy Spacek) langsam auf das dunkle Geheimnis ihrer Familie.

Die verhältnismäßig günstig produzierte Geister-Mär „Der Fluch von Betsy Bell“ bietet viel Angriffsfläche, mangelnde Spannung ist wohl aber das größte Problem des Films. Regisseur Courtney Solomon wiederholt nach der notwendigen Einleitung bis zum Ende ein und dieselbe Szene, Abwechslung sucht man hier vergeblich. Allabendlich wiederholt sich für die Protagonisten des Films das Geschehen als Eins-zu-eins-Kopie aus „Der Exorzist“, ebenso natürlich auch für den Zuschauer. Betten wackeln, Leiber zucken, all dies kann man gut und gerne einmal bringen. Wenn dies Prozede allerdings alle fünf Minuten wiederholt wird, macht sich umso schneller Ernüchterung breit.

Handwerklich gibt es an „Der Fluch der Betsy Bell“ im Grunde nichts zu meckern, die Optik passt und die Umgebung wirkt zu Beginn noch bedrohlich genug. Die Darsteller hingegen machen Dienst nach Vorschrift, zumindest trifft dies auf die Altstars Donald Sutherland („Dämon“, „Space Cowboys“) und gerade Sissy Spacek („Carrie“, „Eve und der letzte Gentlemen“) zu. Lediglich die junge Rachel Hurd-Wood („Das Parfüm“) weiß noch ansatzweise über Sparflamme zu agieren. Warum gen Ende dann noch ein völlig überflüssiger Plot-Twist Einzug halten muss, diese Antwort bleibt der Regisseur ebenso schuldig wie die Erörterung des Bezugs in die Gegenwart. „Der Fluch der Betsy Bell“ ist runtergebrochen sterbenslangweilige Kost, bei der alle guten Ansätze der mangelnden Ideenvielfalt ihres Machers weichen müssen. Im Vergleich dazu war selbst der zweite „The Grudge“ noch mit Wohlwollen zu erdulden.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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