Deathly Weapon (USA 2008)

deathlyweaponVon aufkommender Altersweisheit kann bei Steven Seagal („Alarmstufe: Rot“) keine Rede sein. Unbeirrbar und mit der Ausdruckskraft eines Zaunpfahls wuchtet der 56-jährige den korpulenten Leib durch lieblos heruntergekurbelte B-Klopper. Die Stirn braucht er dabei nicht einmal mehr angestrengt in Falten zu legen, das hat vorsorglich bereits der Zahn der Zeit besorgt. Der wird es auch mit „Deathly Weapon“ nicht gut meinen, einem ereignislosen Thriller, bei dem Gastcharge Lance Henriksen („Harte Ziele“) seine wenigen Momente im Halbdunkel absolviert. Immerhin er weiß, was gut für ihn ist.

Nicht so Seagal, der in der lahmarschigen Inszenierung von Roel Reiné („Deadwater“) nie aus dem Knick kommt. Dafür hat er seine Garderobe um körperbetonte Hemden in Längsstreifung erweitert. Dabei sollen die doch eigentlich schlank machen. Zugute halten muss man dem hundsmiserablen Streifen aber, dass der einst so kernige Hauptdarsteller bei den Handgreiflichkeiten selbst agieren darf. Allerdings sind die Nahkämpfe derart behäbig und zudem rar gesät, dass auch ein Double kaum hätte negativere Eindrücke wecken können.

Das Drehbuch, verfasst von „Ronin“-Autor J.D. Zeik, macht es nicht besser: Seagal ist der Ex-Elite-Fighter Matt, den eine Scheidung sowie die Spiel- und Trinksucht sichtlich aus der Bahn geworfen haben. Dabei hat er einen stattlichen Schuldenberg angehäuft, über den ihn ein dubioser Geschäftsmann (Henriksen) in seine Dienste treibt. Für ihn soll der knittrige Einzelkämpfer den Killer mimen und einige Verbrechervisagen ausradieren. Das Gewissen regt sich erst, als sein alter Freund Steve (Mark Elliot Wilson, „World Trade Center“) auf der Abschussliste landet, ein Polizist, der gar Stiefvater seiner Tochter ist.

Natürlich hat auch Steve seine dunklen Seiten, so dass die glasklar durchschaubare Schose über öde Schusswechsel, bei der die wacklige Kamera das müde Geschehen vergeblich aufzupeppen versucht, auf einen klärenden Showdown zusteuert. Geschick ist dabei keinem der Beteiligten zu unterstellen, weder vor noch hinter der Kamera. Begleitet von zehrender Langeweile spult Seagal redselige Füllszenen ab, die ihre Banalität nicht einmal im Ansatz kaschieren können. Für ihn bleibt also nur ein weiterer Tiefpunkt in einem Meer aus Tiefpunkten. Aber immerhin passt sich das Rollenprofil allmählich der Physis an.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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