Dead Man Running (GB 2009)

dead-man-runningDie Briten und ihre Pulp-Thriller. Was den Amerikanern ihr Quentin Tarantino, ist den Inseleuropäern ihr Guy Ritchie. Auch er beflügelt in loser Folge groteske Nachahmer, die brutale Gangster und vom Pech verfolgte Kleinganoven in wendungsreichen Geschichten übereinander stolpern lassen. Ein solches Plagiat ist auch Alex De Rakoffs („The Calcium Kid“) unterhaltsames Zweitwerk „Dead Man Running“, in dem das finale Zahlungsultimatum eines Geldhais Anstoß für einige Turbulenzen gibt.

Mit satten 100.000 Pfund steht der Londoner Ex-Knacki Nick (Tamer Hassan, „Kick-Ass“) beim dubiosen Kreditgeber Mr. Thigo (Curtis ´50 Cent´ Jackson, „Twelve“) in der Kreide. Der amerikanische Geschäftsmann spürt die Auswirkung der Rezession nach eigenen Bekundungen wie kaum ein anderer. Also will er an Nick ein Exempel statuieren, um säumigen Schuldnern ein eindeutiges Zeichen zu setzen. Für Nick bedeutet das 24 Stunden Zeit, um seinen Misskredit zu tilgen. Sonst ist er ein toter Mann.

Aber woher soll das Geld kommen? Das Reisebüro, in dem Nick mit Partner Bing (Danny Dyer, „Doghouse“) erfolglos Ski-Trips nach Dubai anbietet, wirft jedenfalls keinen Profit ab. An Flucht ist auch nicht zu denken, schließlich wird seine Mutter (Brenda Blethyn, „Abbitte“) als Rückversicherung mit zwei Schrotflinten in Schach gehalten. Mit Bings Hilfe wahrt Nick seine Überlebenschancen durch illegalen Straßenkampf, manipulierte Hunderennen und den Verkauf von verschnittenem Kokain in Manchester, wo er sich schlussendlich gar als Killer anheuern lässt.

Die muntere Gangsterposse legt vom Fleck weg ein hohes Tempo vor und macht schnell vergessen, dass man jede Facette des Plots bereits dutzendfach in anderen Produktionen vorgeführt bekam. Jedoch ist Kurzweil einmal mehr Trumpf und so sorgen die zunehmend verzweifelten und politisch oftmals gewohnt unkorrekten Bemühungen der Geldbeschaffung für ordentliche Unterhaltung. Auch die sympathisch agierenden Schauspieler wissen den bisweilen arg bemühten Dialogwitz und vorhersehbare Wendungen aufzuwiegen. Ein großer Wurf ist „Dead Man Running“ damit sicher nicht geworden. Brauchbar die Zeit vertreibt der Film aber ohne große Mühe.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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