Darkest Hour – Darkest Hour (2014, Sumerian Records)

darkest-hour-stMetal für Weicheier haben DARKEST HOUR nie geboten. Die Musik der Krawall-Onkel aus Washington, D.C. ist Melodic-Death vom feinsten, unerbittlich, roh und doch stets melodisch durchdacht. Auf diese Weise erlangten sie Klassikerstatus (siehe „Undoing Ruin“ und „Deliver Us“) und verwalteten diesen nach ihrem Weggang von Victory Records bei Entertainment One über das weit weniger wohlwollend zur Kenntnis genommene Album „The Human Romance“. Die Vorfreude auf die selbstbetitelte achte Langrille war entsprechend verhalten. Denn so richtig traute man ihnen offenkundig nicht mehr zu, dass sie noch einmal an alte Stärken anknüpfen könnten.

Das Nachsehen haben einmal mehr die Skeptiker und Zweifler, die angesichts der offenbarten Frische durchaus zum Staunen verleitet werden dürften. Wenn auch nicht durchweg, da die bereits auf „Deliver Us“ eingeflochtenen Rock- und Klargesangseinschübe bei „Futurist“ (und partiell auch „The Misery We Make“ und dem von weiblichem Gesang begleiteten „By the Starlight“) eine fast anbiedernde Radiotauglichkeit entwickeln. Darüber wohlwollend hinwegsehen lässt neben dem insgesamt starken Songwriting inklusive hervorragender Gitarrenarbeit der ansonsten noch immer beachtliche Härtegrad (u.a. bei „The Great Oppressor“ und „Lost for Life“).

Die Produktion hat reichlich Druck auf dem Kessel, so dass die Wechselbäder aus brutalem, einmal mehr von kraftstrotzendem Gebrüll untermauertem Death-Metal, melodisch ausgefeilter Erdung und besagten Klargesangs-Abstechern stets wie aus einem Guss wirken. An zartbesaitete Zeitgenossen richtet sich also auch die erste über Sumerian Records veröffentlichte Scheibe der Todesmetaller nicht. Mitunter ist sie bedenklich nah dran, die zahlreichen großen Momente lassen aber keineswegs befürchten, dass der Weichzeichner die Oberhand gewinnen wird. Ein überraschend vielseitiges Musikwerk, dem aber ein wenig die prägnanten Hits der Vergangenheit fehlen.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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