Dämonische Spiele – Puppet Master vs. Demonic Toys (USA 2004)

puppetmastervsdemonictoysDie Tiefebene des B-Horrors ist ein Tummelplatz gestrandeter Schauspielkarrieren. Eine dieser Existenzen ist Corey Feldman zu eigen, in den Achtzigern durch Kinohits wie „Die Goonies“, „Stand by Me“ und „The Lost Boys“ ein gefeierter Jungstar. Schnell folgte der Abstieg und der Beginn einer nie enden wollenden Zugabe auf dem Jahrmarkt der Billigproduktionen. Entsprechend ist sein Mitwirken in „Puppet Master vs. Demonic Toys“ mehr Niveauhaltung denn späte Comebackbemühung.

Feldman ist Robert Toulon, Großneffe des berüchtigten Puppenkonstrukteurs Andre Toulon. Als er mit Tochter Alex (Danielle Keaton, „Pinocchio – Puppe des Todes“) das Geheimnis des Anverwandten entschlüsselt, erweckt er die bekannten Puppen zu neuem Leben. Das wiederum ruft Spielzeugfabrikantin Erica Sharpe (Vanessa Angel, „Raging Sharks“) auf den Plan. Um in den Besitz des Wissens der Familie Toulon zu gelangen, schmiedet sie einen teuflischen Plan. Behilflich ist ihr neben dem Höllendämon Bael (Anton Falk, „Scream of the Mummy“) nicht minder lebendiges – und tödliches – Spielgerät.

In Deutschland mit dem irreführend unpassenden Titel „Dämonische Spiele“ gestraft, ist Ted Nicolaous („Subspecies IV“) preiswerter Grusel-Trash der bereits neunte Beitrag zur „Puppet Master“-Serie. Deren Urvater Charles Band, geistiger Kopf hinter der berühmt berüchtigten Produktionsfirma Full Moon, hat mit dem jüngsten Aufguss nichts mehr zu tun. Nur die Grundidee des Aufeinandertreffens zwischen dem Mörderspielzeug aus „Puppet Master“ und „Demonic Toys“ entstammt seiner kreativen Hochphase.

Dass es sich im vorliegenden Falle um eine Fernsehproduktion handelt, kann der Film nie kaschieren. Im Ansatz selbstironisch und der eigenen Minderwertigkeit durchaus gewahr, zelebriert sich „Puppet Master vs. Demonic Toys“ als gewollt schundiger Nonsens. Das mag gelingen, eine Aufwertung erfährt der gnadenlos billige Horrorramsch durch den kalkulierten Trash-Appeal aber nicht. Für den Genrestandard ist der Streifen zu harm- und ereignislos, für die Unbekümmertheit manch eines Vorgängers schlichtweg zu gewollt geistlos.

Ein müdes Lächeln entlocken die haarsträubenden Stop-Motion-Tricks. Was sich bewegt, bewegt sich ohne Qualität. Das gilt für die begrenzt eingesetzten Puppen wie für die Schauspieler. Corey Feldman verblasst in seiner akuten Ausdruckslosigkeit deutlich hinter Filmkontrahentin Vanessa Angel. Die darf im Plastikset ihres Kellergewölbes zumindest Jungfrauen auspressen und den bunt maskierten Diener des Teufels beschwören. Davon ab offenbart der Film nicht einmal im Sinne kreativer Umnachtung Qualität. Ted Nicolaou hat sogar das Minimalziel verfehlt. Das Resultat ist ungenießbarer Trash ohne jeden Charme.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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