Cusack – Der Schweigsame (USA 1985)

cusacknorris„When I want your opinion, I’ll beat it out of you.” – Cusack

Durch seinen Auftritt im Bruce Lee-Film „Die Todeskralle schlägt wieder zu“ erlangte Chuck Norris Popularität, ehe er zu einer Ikone des Actionfachs aufstieg. Einschlägige Bekanntheit erlangte er als US-Reinkehrbesen in den fragwürdigen Ballerspektakeln „Missing in Action“ und „Delta Force“. „Cusack – Der Schweigsame“ ist Norris vielleicht bodenständigster Film, macht er den Haudrauf-Mimen doch zum Zentrum eines konventionellen Cop-Thrillers. Die Rolle wurde zuvor „Dirty Harry“ Clint Eastwood angeboten, der aber ablehnte. So kam auch Chuck Norris in den Genuss eines Filmes, der nicht vollends als B-Movie behafteter Stuss abgetan werden kann.

Viel tun muss er dafür nicht. Schauspielerisch zählte Norris nie zu den Großen, die eher rustikale Mimik legt er auch als Eddie Cusack nicht ab. Innen hart, außen mit Bart, gerät der bärbeißige Chicagoer Polizist in einen brutalen Unterweltkrieg und ins Visier von Drogenboss Luis Comacho (Henry Silva, „Ghost Dog“). Auf Schützenhilfe aus den eigenen Reihen kann er dabei nicht zählen. Auf Cusacks Geheiß wurden Ermittlungen gegen einen Kollegen eingeleitet, der während eines Einsatzes ein Kind erschoss und die Tat anschließend vertuschte. Auf sich allein gestellt zieht Cusack zwischen den Fronten in den Krieg. Aber als Ein-Mann-Armee war Chuck Norris ohnehin immer am besten.

Mehr als einen Gesichtsausdruck braucht der unkorrumpierbare Großstadtbulle nicht, um den kriminellen Sumpf trocken zu legen. Trotzdem entspringt Eddie Cusack nicht ganz dem typischen Norris-Repertoire, bekommt der harte Hund doch auch ordentlich den Hintern versohlt. Bei der wiederholten Errettung von Mafiosi-Tochter Diana Luna (Molly Hagan, „The Dentist“) ist Cusack aber wieder ganz der alte – tough vom Scheitel bis zur Sohle und mit dickem Ballermann im Gepäck. Spektakulär geht es in Sachen Action nicht zu, dafür mit sichtlicher Routine. Streckenweise wird dreckig im Kugelhagel gestorben, zumeist wenn feiste Unterweltschergen ihre Gegnerschaft umnieten.

„Cusack – Der Schweigsame“ ist ein grundsolider Cop-Actioner mit guten Stunts und grob gehauenen Charakteren. Eben ein typischer 80’s-Reißer mit einem gewohnt ausdruckslosen Chuck Norris. Nach gleichem Muster spulte Regisseur Andrew Davis („Auf der Flucht“) drei Jahre später das etwas bessere Steven Seagal-Debüt „Nico – Above the Law“ runter – im Übrigen erneut mit Henry Silva als Schurken. Sein Norris-Vehikel krankt an kleineren Längen und ist sicher nicht die Krone des Genres. Trotzdem ist es ein Film mit dem gewissen Etwas eigenständiger Reizausschüttung. Nicht Chuck Norris unterhaltsamstes Werk, dafür aber eines seiner besten!

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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