Crossnail – Sands of Time (2014, Fireball Records)

crossnail-sands-of-timeEine Zwei-Track-Single als Referenzschreiben bürgt im ersten Anlauf nicht gerade für üppiges Rezensionsfutter. Doch die Debütveröffentlichung von CROSSNAIL hat einen durchaus interessanten Hintergrund: Denn hinter der Band stecken die norwegischen Metaller TEODOR TUFF, die sich, vermutlich ob des ausbleibenden Erfolgs, kurzerhand umbenannten. Die musikalische Ausprägung tendiert unter neuer Flagge ein Stück mehr in Richtung Hard-Rock. Das führt beim Titeltrack „Sands of Time“ vom Fleck weg zu epischem Hauch. Der Synthesizer wird angeschmissen und der Gesang hält eine Mischung aus traditionellem Metal und Rock bereit.

Pathos wird dabei standesgemäß groß geschrieben. Das erinnert an die HELLOWEEN-Experimentierphase (siehe „Chameleon“), in der auf Gefühlsduselei gesetzt wurde. Geradewegs kitschig wird es, sobald weiblicher Gesang (AMARANTHE-Frontfrau Elize Ryd) einsetzt. Als bodenlose Verunglimpfung soll das nicht verstanden werden. Denn technisch ist der Song ohne Tadel – und gut ins Ohr geht er auch noch. Nur wird einfach eine Spur zu dick aufgetragen. Das ändert sich beim Cover des GOTYE-Hits „Somebody That I Used to Know“, der ein bisschen erdverbundener bleibt, dem Original aber vom rockigen Refrain abgesehen sehr nahe steht. Für einen umfassenden Einblick ist das Track-Duo natürlich zu wenig. Trotzdem erfüllt „Sands of Time“ seinen Zweck – denn neugierig auf das erste Album macht dieser Vorgeschmack durchaus.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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