Crocodile II (USA 2002)

crocodile2Jedem Topf seinen Deckel, jedem noch so dummen Film seine Fortsetzung. Dergleichen in Diensten des unsäglichen „Crocodile“ (2000) fabrizierte Regisseur Gary Jones, der mit „Mosquito“ (1994) und „Spiders“ (2000) bereits einschlägige Erfahrungen mit monströsen Tiergattungen sammeln konnte. Und siehe da, vieles ist besser als im unerträglich schlechten Vorgänger. Immer noch jenseits von gut, aber launiger und turbulenter. An den Effekten und Schauspielern liegt es nicht, die sind immer noch mager und profillos. Dafür arbeiten Skript und Inszenierung Hand in Hand für ein trashiges Enderzeugnis, dass seinem offenkundigen Substanzverlust mit Kurzweil entgegenwirkt.

Vom bleihaltigen Auftakt eines Banküberfalls hangelt sich der Film über einen Flugzeugcrash bis zur ausgiebigen Fütterung des hungrigen Titelgebers. Zeit wird dabei kaum verschwendet. Die bewaffneten und sämtlichen Klischees dienlichen Verbrecher bringen die Passagiermaschine erst in ihre Gewalt und dann zum Absturz. Der Weisheit ´Aus den Augen, aus dem Sinn´ entsprechend müssen die Gangster ihre Handfeuerwaffen für die Kaperung lediglich in den Strümpfen verbergen. Nachdem man sich an der Absturzstelle eines Krokodils entledigt hat, geht es rasch ans Eingemachte. Denn die Panzerechse war nur die Vorhut einer weit größeren. Und deren Jagdtrieb ist gerade erst erwacht.

Glücklicherweise gibt es aber noch Martin Kove („Rambo 2“), der als trinkfester Haudegen vom Holden (Chuck Walczak, „Flush“) einer der vermissten Flugbegleiterinnen (Heidi Noelle Lenhart, „Beverly Hills 90210“) zur Rettung (re)animiert wird. Natürlich stößt man rasch zu den Überlebenden der Bruchlandung und erwehrt sich neben der Knute der Geiselnehmer auch den Angriffen des Mörderkrokodils. Das entstammt deutlich sichtbar dem Computer und belustigt den hartgesottenen Vielseher in seiner pixeligen Aufmachung weit mehr, als das es Schrecken verbreiten würde.

Der Kreativstopp versteht sich bei einem Titel wie „Crocodile II“ von selbst. Ganz zu schweigen von Filmen, in denen menschverschlingende Schwimmechsen ihr Unwesen treiben. Für Lacher am Rande sorgt dabei auch die permanente Trockenreinigung der Protagonisten, die nach Stürzen ins kühle Nass unverzüglich ihre Wirkung zeigt. Aber der muntere Mix aus Monster-Horror und B-Action macht in den Eckpfeilern seiner allgegenwärtigen Stupidität Spaß. Und mehr als das kann von solch einem Machwerk auch nicht verlangt werden. Vor allem im Hinblick auf den bereits völlig misslungenen ersten Teil.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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