Collapse Under the Empire – Fragments of a Prayer (2012, Finaltune/Broken Silence)

collapse-under-the-empire-fragments-of-a-prayerInstrumental-Alben sind eine delikate Angelegenheit. Das rein instrumentale Moment muss ohne Zutun prägender Stimmlage eine solche Faszination entwickeln, dass sich der Hörer in den Klangweiten – und darüber nicht das Interesse – verliert. Es gibt nicht viele Bands, die sich trauen, dies Wagnis dauerhaft einzugehen. Eine von ihnen ist COLLAPSE UNDER THE EMPIRE, die mit „Fragments of a Prayer“ zwischen die Fortsetzung ihres Konzeptwerks „Shoulders & Giants“ eine Platte schieben, bei der man sich um abflauende Lauschbereitschaft nicht sorgen muss. Denn die beiden Hamburger arrangieren ihre Musik so ausschweifend wie abwechslungsreich.

Die 10 Stücke mäandern um einen Post-Rock-Kern, der in bester Weise aufgeräumt wirkt. Bei aller Zeit, die aufgewandt wird, um die sphärischen melodischen Bildnisse zu entwerfen, verfallen COLLAPSE UNDER THE EMPIRE nie in chaotische Strukturen. Die Bewegung nach vorn bleibt oft verhalten und lässt der in die Breite den Vorrang. So entsteht erhabenes, angenehm unkompliziertes und dennoch wohlig verschachteltes Kopfkino, bei dem die gewohntermaßen eingeworfenen elektronischen Klänge wiederum stattlichen Anteil an der dicht gesponnenen Atmosphäre nehmen. Naturgemäß dezent sperrig, aber einnehmend und fraglos durchweg packend.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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