Cold Prey III: The Beginning (N 2010)

cold-prey-3Der Slasherfilm wird totgesagt. Schon wieder und natürlich auch diesmal zu Recht. Aber es ist doch erstaunlich, dass ein seit mehr als drei Jahrzehnten um den ewig gleichen Kern kreisendes Genre noch immer regen Zuspruch findet. Von Qualitätsmarken haben sich die Teenager mordenden Killer indes längst verabschiedet. Selbst parodistische Vertreter wie „Scream 4“ sind, obwohl zweifelsfrei gelungen, kaum mehr als ein Nachhall der originären Klischees. Umso schwieriger wird es darum, erinnerungswürdige neue Serienschlächter zu etablieren. Gelingt dies trotzdem, folgt der unweigerliche Fortsetzungszwang.

Dass dieser nicht allein US-amerikanischen Produktionen vorbehalten ist, bewies Roar Uthaug mit dem Überraschungserfolg „Cold Prey“. Auch der norwegische Schlitzer-Horror folgte altbekannten Mustern, hinterließ als zurückhaltender Thriller jedoch bleibende Eindrücke. Trotz des üblichen Mehr an Gewalt blieb das auch bei der von Uthaug mit-produzierten Fortsetzung so, an deren Ende der kaltblütige Killer so endgültig zur Strecke gebracht wurde, wie es in diesem Metier der ewig wieder auferstehenden Schreckgestalten möglich scheint. Auserzählt ist die Geschichte darum aber längst nicht.

„Cold Prey III: The Beginning“ – auch „Cold Prey 3: Wie alles begann“ überschrieben – blickt als Prequel in der Zeit zurück und beschreibt, wie der in den 70ern häuslich misshandelte Außenseiter dereinst zum Psychopathen wurde. Das heißt, eigentlich rafft Regie-Debütant Mikkel Brænne Sandemose im Prolog kurz ein Schicksal von (stief-)väterlicher Misshandlung zusammen, an dessen Ende der totgeglaubte Junge die Eltern im von ihnen betriebenen Berghotel meuchelt. So weit zum Beginn. Was 12 Jahre später folgt, ist lediglich eine (weitere) Gruppe junger Menschen, die in der abgeschiedenen Bergwelt das der sichere Tod erwartet.

Kompetent gemacht ist auch diese fadenscheinige Themenergänzung, die in ausgeblichenen Farben überraschungsfreies Sterben bietet. Der Killer bleibt darin lediglich ein Scheme, fast mehr Augenmerk erhalten ein Polizist und sein entfremdeter Bruder, der zum Komplizen des Mörders wird. Positiv aufzufassen ist noch immer die Zurückhaltung, im Vergleich zu den Vorgängern hat der spannungsärmere Plot aber nach 15 Minuten bereits alle Karten offengelegt. Ein bisschen banales Geplänkel und ein paar düstere Vorzeichen später werden die jungen Leute zu Freiwild erklärt und eine Menschenjagd beginnt, die nicht völlig verzichtbar, aber schlussendlich doch frei von Belang bleibt.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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