City Heat – Der Bulle und der Schnüffler (USA 1984)

cityheatClint Eastwood („Dirty Harry“) und Burt Reynolds („Die Kampfmaschine”) sind Ikonen der Siebziger. Der erste begann seine Karriere im TV und dem italienischen Western, der zweite als Stuntman. Macho-Allüren pflegten beide, der zum Sexsymbol gestempelte Reynolds abseits der Leinwand aber auch im Privatleben. Gemeinsam standen sie nur ein einziges Mal vor der Kamera, als zänkisches Duo in der von Eastwood produzierten Kriminalfilm-Burleske „City Heat – Der Bulle und der Schnüffler“.

Chicago während der Prohibitionszeit: Einst waren Privatschnüffler Murphy (Reynolds) und Polizeioffizier Speer (Eastwood) Kollegen und Freunde. Doch mit der Zeit wurden sie zu Rivalen. Als Murphys Partner Swift („Shaft“ Richard Roundtree) erst unerwartet reich und dann überraschend tot auf der Bildfläche erscheint, kreuzen sich die Wege der Streithähne in ungesunder Regelmäßigkeit. Swift wollte zwei Unterweltgrößen gegeneinander ausspielen. Zwischen die Fronten des Bandenkrieges geraten an seiner Statt Murphy und Speer.

Reynolds gibt das charmante Schlitzohr, Eastwood das wortkarge Raubein. Dabei werden beide ihrem Image so sehr gerecht, dass ihnen der Raum für Überraschungen abhanden kommt. „City Heat“ ist eine actionreiche, in seiner Formelhaftigkeit jedoch nur halbseidene Krimi-Komödie, bei der zwar Einsatz und Ausstattung stimmen, die Originalität aber auf der Strecke bleibt. Dafür steht auch Murphys Sekretärin Abby (Jane Alexander, „Kramer gegen Kramer“), die sich entgegen der Neigung ihres Chefs zum unnahbaren Speer hingezogen fühlt.

Am Ende ziehen Bulle und Schnüffler natürlich an einem Strang. Dass sich der Fall damit schnell abhaken lässt, liegt insbesondere an der gebündelten Feuerkraft. Auf einer Ebene anspruchsloser Unterhaltung erfüllt das arg vorhersehbare Spektakel seinen Zweck. Auf geht die retrospektive, bemüht lässige Ode an den Film Noir aber ungeachtet seiner Top-Stars zu selten. Die spulen nach Regeln des Buddy Movies nur ihr angestammtes Rollenrepertoire herunter. Für Mimen ihres Kalibers ist das einfach zu wenig.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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