Carry-All – Drink It Yourself (2012, DIY)

carryall-drink-it-yourselfDer Ska-Punk wirkt müde. Ein Aufbäumen gibt es nur noch selten zu erleben. Aber genau das ist auch die Chance, frei von Druck und vorgeformten Erwartungshaltungen ruppige Partystimmung anzuheizen. Eben dies versuchen CARRY-ALL mit ihrer zweiten, komplett allein gestemmten Scheibe „Drink It Yourself“. Dabei kann trotz aller grundlegenden Gefälligkeit aber nur bedingt von einem Wiedererstarken des Bläser-geprägten Melodic-Punks gesprochen werden. Unterhaltsam sind die 13 im eigenen Proberaum aufgenommenen Songs durchaus – nur eben nicht zwingend frisch. Das verdeutlicht bereits der Intro-Opener „I Do It For Myself“, der doch mehr als deutliche Erinnerungen an den Dixie-Sound der (frühen) MAD CADDIES weckt.

Das gut gelaunte, temporeiche und mit zünftigem Nachdruck versehene „D.I.Y.“ bringt die Platte anschließend auf Touren. Die Melodien stimmen, die Refrains mit ihren willkommenen Hintergrund-Chören ebenso. Die Blechbläser bleiben präsent, ohne die wohlige Härte zu mindern. Bei Songs wie dem an LESS THAN JAKE erinnernden „Denise Was a Liar“, dem treibenden „What’s the Matter With Us“ oder „No Fun in My Hometown“ darf wie selbstverständlich mitgewippt werden. So bereiten die sieben Italiener unbeschwerte Kurzweil, ohne der Glätte des zeitgemäßen Pop-Punks anheim zu fallen. Wer den alten MAD CADDIES nachtrauert, findet hier solide Linderung. Tanzbeine ausreißen muss man sich für „Drink It Yourself“ aber nicht.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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