Cabin Fever: The New Outbreak (USA 2016)

cabin-fever-the-new-outbreak„Can you imagine dying like that? Just watching all of your friends die and knowing you’re next?“ – Bert

Wieder ein Horror-Sequel, wieder eines, auf das garantiert niemand gewartet hat. Wenn man den Fortsetzungen von Eli Roths Debütfilm „Cabin Fever“ eines zugutehalten kann, dann ihre professionelle Machart. Viel mehr, das zeigte bereits der zweite Teil, gibt es auf der Habenseite nicht zu verbuchen. Nun also der vierte Part, im Deutschen „The New Outbreak“ betitelt. Wobei „New“ zu verschleiern versucht, dass der von Travis Zariwny („The Midnight Man“) – als Travis Z – gefertigte Streifen nur die alte Hütte mit neuen Fenstern präsentiert. Denn nach Schule und Insel geht es zurück in den Wald, wo Roth anno 2002 das fleischfressende Virus entfesselte.

Der von ihm co-verfasste und produzierte jüngste Aufguss entspricht dabei allerdings eher einem Remake/Reboot als einer Fortsetzung. Das offenbart schon der Prolog mit wiederum effektiv zerfressenem Hund. Was folgt ist die obligatorische Auszeit von fünf College-Studenten, die in einer idyllischen Waldhütte am See Bier, Sex und Zerstreuung suchen. Für unterschwellige Bedrohlichkeit sorgt anfangs immerhin die Musik. Dazu kommt die erste Begegnung mit den einheimischen Rednecks, die ein bissiges Kind mit Hasenmaske und Warnungen im Crazy-Ralph-Stil bereithalten. Am Ende, wenn der Schrecken auch sie einholt, reagieren die Hinterwäldler mit bewährter Lynchmob-Mentalität. Auch das kennt man aus dem Original.

Der Anfang gilt der Einführung der üblichen Genre-Arschgeigen. Da ist das Paar Marcy (Nadine Crocker, „Some Guy Who Kills People“) und Jeff (Matthew Daddario, „Shadowhunters“); sie macht sich nackig, er ist ein egoistischer Kotzbrocken. Die integre Karen (Gage Golightly, „Teen Wolf“) lässt Verehrer Paul (Samuel Davis, „Machete Kills“) in der Friendzone schmoren und Gamer-Nerd Bert (Dustin Ingram, „True Blood“) hadert mit dem Verzicht auf Fernsehen und Internet. Nicht einmal Gras hat er dabei. Dafür aber ein Sturmgewehr, mit dem er bei einem Streifzug einen infizierten Waldbewohner anschießt. Der trägt die pandemische Gefahr natürlich bald zu ihnen und fängt auf denkbar dämliche Weise Feuer. Danach dauert es nicht lange, bis auch das erste Mitglied der Urlaubergruppe Auflösungserscheinungen zeigt.

Alles bekannt, alles streng unoriginell variiert. Der Helikopterflug über einsames Terrain wird aus „The Shining“ übernommen. So steht gleich fest, dass es kein Entkommen gibt. Um das zu gewährleisten, tun die Großstädter alles dafür, um isoliert vor sich hinzurotten. Bis die absurden Zwischentöne von handgemachten Ekeleffekten überschattet werden, dauert es etwas. Langweilig ist der Film nicht. Eher unbefriedigend. Das Virus kommt abermals aus dem Wasser, Krankheit folgt Zwangsisolation. Dazu gibt es die Wiederholung der blutigen Beinrasur und die Aufdringlichkeit von Deputy Winston, der, diesmal weiblich, von der drallen Louise Linton („Intruder“) verkörpert wird. Die weitgehend handgemachten Tricks sind expliziter als im Original, das Gesamtwerk an sich zwar teurer, dafür aber auch grundlegend verzichtbar. Vor einem weiteren Teil schützt das aber wohl auch diesmal nicht.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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