Born to Fight – Dynamite Warrior (T 2006)

born-to-fight-dynamite-warrior„Du bist weniger Wert als eine Handvoll Reis.“ – Lord Wang

Diese Thailänder. Da schütteln sie, Tony „Ong-Bak“ Jaa macht’s möglich, die furiosesten handgemachten Martial-Arts-Kloppereien der Gegenwart aus dem Ärmel, etablieren ihre Filmwirtschaft als das Hongkong des neuen Jahrtausends und sparen dann doch jeden Baht, wenn es um den Einkauf von stimmigen Drehbüchern geht. Überdeutlich macht dies „Born to Fight – Dynamite Warrior“, in dem jungfräuliches Menstruationsblut den Kampf zwischen Gut und Böse entscheiden soll.

Im Siam des mittleren 19. Jahrhunderts verbünden sich Eastern- und Westernelemente, wenn der kampfestüchtige Raketensurfer Jone Bang Fai (Dan Chupong, „Born to Fight“) durchtriebene Büffelhändler aufmischt, um die Tiere anschließend an die darbende Landbevölkerung zu verteilen. Der Robin Hood-Ersatz mit dem das Antlitz verhüllenden Geschirrspültuch folgt dabei simplen Rachegelüsten, sucht er doch den Mann, der vor Jahren seine Eltern tötete. In Singh (Samart Payakarun, „Seven Street Fighters“) glaubt er ihn gefunden zu haben.

Der verfluchte Magier Nai Hoi Dam („Ong-Bak“-Kampfchoreograph Panna Rittikrai) und der herrschsüchtige Unternehmer Lord Wang (infantil: Leo Putt, „Fake“) stärken ihm den Rücken. Doch die beiden spielen falsch, was, als Jone Bang Fai den Irrtum bemerkt, in ruppigen Handgemengen gipfelt. Damit auch die Liebe nicht zu kurz kommt, darf sich der tapfere Held in E-sao (Kanyapak Suworakood), die (Zieh-)Tochter Dams, vergucken. Ihre Monatsblutung soll Singh die ebenfalls übernatürlichen Kräfte rauben, wodurch der Rivale endgültig besiegt werden soll.

In seinem quietschbunten Ideenreichtum will Regisseur Chalerm Wongpim („Heaven’s Seven“) allem und jedem gerecht werden, manövriert sich durch das aufgeblasene Nichts einer vorhersehbaren Story und einer Fülle übersteigerter Nebenfiguren aber schnell ins trashige Abseits. Die sehenswerte, wenn auch verhältnismäßig durchwachsene Kickbox-Action wird durch Drahtseilakrobatik und lausige CGI-Effekte unnötig verwässert. Der überflüssigerweise auch noch langatmig erzählte Film stolpert über die verwursteten Klischees aus West und Fernost. In deren Mitte bleibt einfach kein Platz für eigene Impulse, sondern lediglich die Erwartung des nächsten Einsatzes von Tony Jaa.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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