Borderland (USA/MEX 2007)

borderlandDas Leben schreibt immer noch die schrecklichsten Geschichten. In Hollywood hielt das gesellschaftlich Abgründige in den Neunzehnsiebzigern Einzug, als Underground-Regisseure im Zuge der Exploitation das Terror-Kino erschufen. Wes Cravens „Last House on the Left“ und Tobe Hoopers „Texas Chainsaw Massacre“ sind bis heute die Blaupausen des Genres. Die einen nennen es True Crime-Horror, die anderen Torture-Porn. Für die gegenwärtigen Strömungen ist sicherlich die zweite Bezeichnung zutreffender, jene Pornographie der Gewalt, die möglichst detailliert nachzeichnen soll, was Menschen einander antun können.

Im Fahrwasser der „Hostels“ und etwaigen Klassiker-Remakes hat sich das Schema schnell erschöpft. Variiert wird lediglich der Rahmen, in dem die noch immer meist jugendlichen Opfer zu Tode geschunden werden. Zev Bermans („Briar Patch“) selbstredend von wahren Ereignissen inspiriertes Metzel-Movie „Borderland“ verlegt das Morden nach Mexiko, wo drei angehende College-Absolventen die Ausschweifung suchen und ins Visier eines teuflischen Kultes geraten. In deren Reihen mischt auch „Herr der Ringe“-Sidekick Sean Astin mit, der redlich versucht gegen das Image des Saubermanns anzuspielen.

Was stört ist das unabdingbare Zwischengeplänkel: Pfarrerssohn Phil (Rider Strong, „Cabin Fever“) will seine Unschuld verlieren, Henry (Jake Muxworthy, „Piggy Banks“) lässt den Macho raushängen und Ed (Brian Presley, „End Game“) bandelt mit Bardame Valeria (Martha Higareda, „Street Kings“) an. In diesen rund 40 Minuten kehrt beliebige Zwangshandlung ein, die mit Phils Entführung schließlich auf das erwartungsgemäße Massaker zusteuert. Dem wohnt auch ein einheimischer Ex-Polizist bei, dessen Partner ein Jahr zuvor – hier also in der Auftaktsequenz – bestialisch ermordet wurde.

Sonderlich nervenaufreibend ist das in bewährt grobkörnige Bilder getauchte Blutvergießen nicht, wirkt der Ablauf doch arg vorprogrammiert. Die immerhin von einem beklemmenden Hauch überschatteten Tötungsszenarien firmieren ob ihrer zehrenden Gewalttätigkeit – zumindest in der unzensierten SPIO/JK-Fassung – um einen etablierten Splatter-Standard, der für das Zielpublikum mittlerweile zum motivierenden Rezeptionsmotor verkommen ist. Gerade deshalb ist Bermans Version solide Kost für diejenige Klientel, die von Blut und Eingeweiden einfach nicht genug bekommen kann. Der Rest hingegen kann getrost wegschalten.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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