Bloodfist Fighter (USA/RP 1989)

bloodfist-fighterEnde der Achtziger, bedingt durch den internationalen Erfolg von „Bloodsport“, kamen Martial Arts-Filme auch in Amerika schwer in Mode. Nicht hinten anstehen wollte da B-Papst Roger Corman („Carnosaurus“), der selbst eine ganze Reihe preisbewusster Prügelstreifen auf den Weg brachte. Einer der ersten war „Bloodfist“, in der deutschen Fassung um den Zusatz „Fighter“ ergänzt. Bis 1996 zog die simple Kickbox-Banalität sieben Fortsetzungen nach sich. Im Gesamtbild eines sich ständig wiederholenden Genres zählt das Original jedoch noch zu den brauchbareren Beiträgen.

Gedreht wurde auf den Philippinen. Natürlich aus Kostengründen. Auch die Italiener arbeiteten gern dort. Die Kulisse Manilas aber bewirkt einen entscheidenden Vorteil gegenüber gängigen US-Studioproduktionen, nämlich das Ambiente Südasiens, mit dem eine Art unverfälschter Nähe zur Ursprünglichkeit der Martial-Arts einhergeht. Nicht, dass die Kampfchoreographien mit denen der Chinesen mithalten könnten, für eine amerikanische Epigone kann sich das von Terence H. Winkless („Rage and Honor“) dirigierte Prügelfest aber durchaus sehen lassen.

Die Hauptrolle bekleidet Don „The Dragon“ Wilson („Cyber Tracker“), elfmaliger Kickboxer-Weltmeister. Als Fighter Jake Raye stellt er dem Mörder seines Bruders nach, der nach einem Kampf hinterrücks getötet wurde. Von Kalifornien geht es für ihn in die Fremde, wo er sich rasch mit dem flippigen Baby (Michael Shaner, „Lethal Weapon“) anfreundet. In Kwong (Joe Mari Avellana, „Field of Fire“) findet Jake zudem einen Mentor, der ihn scheinbar selbstlos auf das knallharte Turnier vorbereitet, in dessen Kämpferschar der Killer seines Bruders vermutet wird.

Auf der Matte bekommt er es bald mit gestählten Recken wie Billy Blanks („Back in Action“) zu tun, abseits der Arena bandelt er mit Babys Schwester, ausgerechnet einer Stripperin an. Der Brudermörder will natürlich auch gefunden werden, nur ist dessen Enttarnung bei der Fülle gestreuter Hinweise wahrlich keine Überraschung. Dafür halten die rasanten und solide choreographierten Kämpfe beständig bei Laune. Die Anleihen bei Romanze, Krimi und Drama driften zwar ins Leere, große Film- und Erzählkunst kann von derartigen Alibigeschichten aber auch unmöglich verlangt werden.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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