Bayside – Cult (2014, Hopeless Records)

baysidecultBAYSIDE sind Kult! Zumindest für eine nicht eben klein gefasste Anhängerschar, die den New Yorkern in Teilen bereits seit der vor 10 Jahren vorgestellten Debütplatte „Sirens and Condolences“ die Treue hält. Mittlerweile hat der Vierer bei Hopeless Records angeheuert, wo er sich neben den einstigen Victory Records-Aushängeschildern SILVERSTEIN und TAKING BACK SUNDAY in guter Gesellschaft befindet. Wo der sechste Longplayer des Gespanns erscheinen würde, schien im Vorfeld jedoch irrelevant. Denn der Name BAYSIDE steht für konstant hochwertigen Indie-Rock, dem die ursprüngliche Zuordnung zur Emo-Schublade früh deutlich zu klein erschien.

Über die Jahre wurde es abwechselnd punkig („Bayside“, „Killing Time“) oder nachdenklich verschachtelt („The Walking Wounded“, „Shudder“). Beständig blieb die Qualität, die sich zwar an einer Fülle relevanter Hits festmachen lässt, die jedoch nie auf überschaubare Teile eines einzelnen Albums beschränkt blieb. Dafür steht auch „Cult“, das der Fan-Verehrung im Titel Tribut zollt, den mit „Killing Time“ beschrittenen Weg überbordender Eingängigkeit aber in eine andere Variierungsrichtung lenkt. Denn im Vordergrund steht wieder die atmosphärisch gedehnte rockige Komponente, die sich bereits beim einleitenden „Big Cheese“ als durchaus stadiontauglich präsentiert.

Das folgende „Time Has Come“ wartet mit leidenschaftlichem „Hey“-Zwischenruf und Oooh-Faktor auf, was die partielle Näherung an den Sound der SMOKING POPES unterstreicht. BAYSIDE gehen es locker an, vernachlässigen aber weder den typisch melancholischen Unterton noch die einladende Breite der melodischen Grundierung. Auch „Transitive Property“, „Bear with Me“ oder „Something’s Wrong“ unterstreichen die einmal mehr verfeinerten typischen Elemente im Sound der einnehmenden Indie-Konstante. Auch die Stimme Anthony Raneris trägt gewohntermaßen viel zur emotionalen Überzeugungskraft der Scheibe bei. Alles beim Alten also und doch gibt es einmal mehr genug zu entdecken, um auch „Cult“ nicht allein in den glänzenden Augen der Fanbasis zur nachhaltigen Pflichtveröffentlichung in Sachen Indie-Rock zu stempeln.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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