Battlefield Baseball (J 2003)

battlefield-baseballIch könnte mir durchaus vorstellen, dass sich einige Mitarbeiter in unseren Videotheken, nachdem sie „Battlefield Baseball“ verliehen haben, unweigerlich den Zorn ihrer Kunden zuziehen. Vielleicht nicht ganz ohne Grund, könnte man vielleicht ein ähnlich amüsantes Filmchen wie „Shaolin Soccer“ erwarten. Doch ist „Battlefield Baseball“ noch um einiges trashiger, nein, Lichtjahre trashiger, als der Fußballspaß aus Fernost. Dieser Hinweis nur am Rande, denn wohl die wenigsten können etwas mit dieser auf einem Manga basierenden Groteske anfangen.

Baseball ist in der japanischen Zukunft das Spiel, das an den Schulen gespielt wird. Wer triumphiert, ist der Größte, wer verliert, ist meistens tot. Dazwischen gibt es eigentlich gar nichts. Unangefochtener Champion ist eine aus Mutanten und Degenerierten bestehende Mannschaft, die ihre ehrgeizigen Kontrahenten komplett niedergemacht hat. Doch die eigentlich aus dem Leben geschiedenen Spieler werden teilweise wiederbelebt, teilweise restauriert, und ziehen mit Jubeh Baseball (Tak Sakaguchi) ins Feld, um die großen Kontrahenten ein für allemal zu schlagen.

Es fällt wahrlich schwierig, objektive Worte zu „Battlefield Baseball“ zu finden, denn lediglich die ausdauernsten und schmerzresistentesten Trashfans werden an dieser Skurrilität aus Fernost gefallen finden können. Die Geschichte allein entbehrt jeglicher Logik, die Inszenierung ist beispiellos und lediglich dunkelste TROMA-Streifen könnten es mit diesem Werk von Yudai Yamaguchi halbwegs aufnehmen. Die Maskeraden könnten schäbiger nicht sein, die Effekte sind beinahe dummdreist und die Darsteller lassen jegliches Talent vermissen. Im Mittelpunkt steht Tak Sakaguchi („Versus“), der nur zögerlich der Baseballmannschaft seiner Schule beitritt, da er diesen Sport an den Nagel gehängt hat, nachdem er als Junge seinen Vater beim spielen aus dem Leben warf. Dies allein ist jedoch noch nicht die Spitze des Eisbergs, mit seiner lang vermissten Mutter liefert sich dieser einen mies choreografierten Kampf und die später regenerierten Schüler haben statt eines Herzens einen Kuckuck in der Brust sitzen. Als Bonus gibt es auch noch schäbige Gesangseinlagen.

Baseball als solches sollte dann auch weniger erwartet werden, meist ist nur der Schauplatz nach dem Gemetzel zu sehen, wo billige Kopf- oder Armattrappen lieblos auf dem Spielfeld verteilt wurden. Der durch einen Kopf gestoßene Schläger ist ganz offensichtlich aus Gummi, die Vibration des Schlägerrumpfes belegt dies eindeutig. Trash-Fans kommen bei „Battlefield Baseball“ definitiv auf ihre Kosten, alle anderen dürften bereits nach wenigen Minuten den „Eject“-Knopf ihres Players bedienen. Etwas Vergleichbares ist mir noch nicht zu Augen gekommen, an einigen Stellen darf sicherlich – wenn man hin und wieder auf solche Filme steht – herzlich gelacht werden. Doch wem bereits TROMA-Werke eine Spur zu heftig sind, der sollte um diesen Film einen ganz großen Bogen machen.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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