Avanaida – Todesbiss der Satansviper (CDN 1983)

avanaidaOliver Reed und die Riesenschlange: Ein (unfreiwillig komisches) Drama in drei Akten.

Erster Akt: Großwildjäger Kincaid steht in telepathischer Verbindung zu einer mystischen Riesenschlange, die auf einem tropischen Eiland alle sieben Jahre aus dem Höllenfeuer emporsteigen und die Seelen der Verstorbenen einsammeln soll. Dass sie dabei auch gegen die eingeborenen Inselbewohner vorgeht, sei schlicht als animalischer Übereifer abzutun. Dereinst wurde auch Kincaid angefallen, überlebte den Biss des Reptils aber und kann nun, je nach Tagesform, durch dessen Augen schauen. Ob Reeds hinreichend bekannter Alkoholismus, der ihn am Set von „Gladiator“ schließlich dahinraffte, adäquatere Einfühlung in die Rolle des manischen Sehers versprach, bleibt hingegen reine Spekulation.

Zweiter Akt: Um seiner besonderen Gabe auf den Grund zu gehen, lässt Kincaid die Schlange fangen und nach Amerika (aus Kostengründen Kanada) schaffen. Macht ja auch Sinn, denn statt primitiver Insulaner können ja auch ruhig mal zivilisierte Großstädter zur Verköstigung freigegeben werden. Zur Seite steht ihm dabei Psychologie-Professor Brasilian, der schon dem Namen nach mit exotischen Belangen vertraut sein sollte. Gespielt wird er von „Easy Rider“ Peter Fonda, um dessen Karriere es Anfang der Achtziger auch nicht eben rosig stand. Von fachmännischer Handhabung der gefährlichen Fracht kann darum keine Rede sein.

Dritter Akt: Natürlich kann sich das Biest dem Gewahrsam entziehen und pumpt fortan unbescholtene Bürger mit Gift voll, auf dass diese unschöne Schwellungen mit Hang zum effektvollen Aufplatzen davontragen. Das geringe Budget kann „Spasms“, im Deutschen gleich vielfach reißerischer „Avanaida – Todesbiss der Satansviper“ betitelt aber kaum verbergen. Das vorausschauend nur vereinzelt abgelichtete Schlangenmodell wirkt statisch, die erst von der blaustichigen Kamera verfolgten und schließlich in Kunstblut geschwenkten Opfer mehr erheiternd denn erschreckend. Zur finalen Konfrontation mit dem Monster-Reptil kommt es natürlich auch noch. Vom Budget war da aber schon fast nichts mehr übrig.

Epilog: Regisseur William Fruet („Insect – Blue Monkey“), der in Anlehnung an den Roman „Death Bite“ auch am Drehbuch mitschrieb, handelt den Stoff übereilt und ohne gewinnbringende Ausschöpfung der Spannungsmomente ab. Mit reichlich Klischees und nur flüchtig involvierten Nebenfiguren (wie Satanisten, deren unfähigem Helfer oder ein starrköpfig ungläubiger Chefermittler) wirkt der Film wie ein Flickenteppich unfertiger Ideen. Gegen den wollen nicht einmal die Hauptdarsteller anspielen. Während sich Reed immerhin in wilde Gesten stürzt, kann Fonda seine Lustlosigkeit nur schwer verbergen. Es ist sicher nicht alles schlecht an diesem zumindest kurzweiligen Horror-Trip. Richtig gemacht wurde aber auch nicht allzu viel.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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