Aussie Park Boyz (AUS 2004)

aussie-park-boyzEs ist schon erstaunlich, mit wie wenig Inhalt sich ein Film füllen lässt. „Aussie Park Boyz“ will ein Action-Drama sein. Hart, brutal, nah am Leben. Wenn aber so die Wirklichkeit aussieht, gibt es augenscheinlich kein intelligentes Leben mehr auf diesem Planeten. Oder zumindest in Australien. Gewalt als Alltäglichkeit ist omnipräsent. In Nunzio La Biancas Regiedebüt ist sie Lebensinhalt. Nur authentisch ist sie nicht. Der Unterschied zur Realität liegt in der Darstellung. Schlägereien besitzen kein glorreiches Moment. In diesem Machwerk gibt es keine Menschen aus dem wahren Leben, nur muskulöse Körper im Streit um ihre Stellung in der sozialen Hackordnung. Sie ist alles was bleibt. Daran geknüpft ist der Drang, sich mittels Fäusten zu beweisen. Und durch Gewalt Ruhm zu erlangen.

Dank „Romper Stomper“ besitzt der australische Prügelfilm einen berüchtigten Ruf. Der wenig differenzierte Blick in die rechtsradikale Subkultur erlangte in einschlägigen Kreisen Kultstatus, lieferte daneben aber keinerlei Beitrag zum kritischen Diskurs mit dem Thema. Selbst von einer solchen Position ist „Aussie Park Boyz“ denkbar weit entfernt. Der amateurhafte Streifen ist nur eine Aneinanderreihung von Faustkämpfen. Ob zu zweit oder in der Gruppe. Im Mittelpunkt stehen die italienischen Einwanderersöhne Pepe (Produzent Joe Murabito) und Camello (Regisseur La Bianca). Die wollen eine eigene Gang. Die kriegen sie auch. Zuvor aber landen sie im Knast. Dort lässt es sich auch prächtig keilen, vorzugsweise mit gesichtstätowierten Maoris.

Im weiteren Verlauf entwickelt sich der Plot zum schalen Plagiat von „Die Warriors“. Als die beiden nach ihrer Freilassung die ersehnte Gang haben, wird ihnen ein Mord untergeschoben. Folglich versammeln sich die örtlichen Banden und machen Jagd auf die vermeintlich Schuldigen. Also laufen diese. Sie laufen, weil Skinheads kommen. Oder Asiaten. Aber die verkloppen sich lieber selbst. Warum auch immer. Bilder geprügelter Körper wechseln sich mit Gesichter zerschmetternden Fäusten ab. Aus dem Off begleiten Pepes Ausführungen die Szenerie. Zu sagen hat er nichts. Überhaupt gibt es nur wenige Dialoge. Allein das Knastleben ist fast vollständig von Musik überlagert. Die Gewalt ersetzt die Sprache als Ausdrucksform. Für einen Film ist das zu wenig. Sogar für einen, der im Grunde nichts zu erzählen hat.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

scroll to top