Artless – Artless (2012, Teenage Rebel Records)

artlessstWo Punk-Historie lebendig wird: Mit „Artless“ legt die gleichnamige Duisburger Band 33 Jahre nach ihrer Gründung das erste offizielle Album vor. In der Vorzeit trennten sich die Wege der Musiker nach nur zwei Jahren. Das in dieser Phase aufgenommene Material wurde 2007 über Teenage Rebel (unter dem Namen „Tanzparty Deutschland“) zugänglich gemacht. Dazu folgte auch die Wiedervereinigung. Von der Urbesetzung blieben Sänger Hank Sinatra und Gitarrist Willi Solid übrig. Hier und da mal ein Konzert, 2008 eine Live-DVD und jetzt, man höre und staune, ein Langspieler. Wer aber gedacht hätte, ARTLESS würden mit der Zeit gehen und sich der Moderne öffnen, irrt.

Geboten wird Schrammel-Punk mit Garagen-Sound und Grölgesang in Schieflage. Aber all das passt wunderbar zur selbsternannten „Chaosband“, für die die Zeit schlicht stehengeblieben zu sein scheint. Aber gerade in dieser anachronistischen Unfertigkeit liegt der Reiz. Denn so und nur so sollte Punk klingen, rau, unangepasst und rotzig. Ein Hitfeuerwerk brennt das Gespann nicht unbedingt ab. Aber zwischen Alltagsproblemen um Liebe, Alkohol und Schamhaare sowie politischen Seitenhieben („Alkohol löst keine Probleme“) bleibt genug hängen, um auch die nächsten drei Dekaden für Stimmung zu sorgen. Origineller geht es sicher – originaler dagegen kaum!

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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