Apologies, I Have None – Pharmacie (2016, Uncle-M)

apopharma„I know it´s fucked up, I know it´s a cold world“

Das Leben kann ein Arschloch sein. Ganz gewiss ist das so. Sänger Josh McKenzie hat zumindest schon bessere Zeiten erlebt. Viel ist über ihn hereingebrochen in den letzten Jahren, was es entsprechend zu verarbeiten galt. Nach dem Erfolg ihres großartigen Debüts „London“, mit dem die Briten vielerorts auf offene Ohren stießen, begannen irgendwie auch die Probleme. Besetzungswechsel, Zweifel, was auch immer einen Mann in den vermeintlich besten Jahren eben beschäftigt. Das Ergebnis hört auf den Namen „Pharmacie“ und ist noch düsterer geraten als die „Black Everything“-EP.

Natürlich hat insbesondere der Weggang von Dan Bond Spuren hinterlassen. Wenngleich der markante wie akzentgewaltige Gesang genauso klingt, wie auf dem fulminanten Debüt. Aber die Grundstimmung ist eine andere. „Pharmacie“ ist düster, melancholischer und suhlt sich mitunter in seinem Leid. Von der jovialen Aufbruchstimmung des Debüts ist nicht mehr so viel übrig geblieben. Der Sound klingt schwermütiger, wenngleich noch immer nach der Band, die man vor ein paar Jahren in sein Herz schloss. Man erkennt durchaus, dass es weiterhin APOLOGIES, I HAVE NONE sind, häufig nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Geblieben sind zum Teil starke, prägnante Melodiebögen und dichte Soundwände. Das gilt besonders für das dramatische, sich stets steigernde „Anything Chemcial“ oder das fast destruktiv wirkende „Wrath“, welches eine ganz eigene Sogwirkung entfaltet. „Pharmacie“ ist anders, aber eben nicht schlechter oder besser als „London“. Spannend ist nach diesem emotionalen Tiefschlag aber schon jetzt, wie es weitergeht. Für einen düsteren Cliffhanger haben APOLOGIES, I HAVE NONE auf jeden Fall gesorgt.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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